Die Kernmarke von Volkswagen baut ihre Elektroreihe ID nach oben aus und hat am Montag die neue Limousine ID.7 vorgestellt. Das knapp fünf Meter lange Auto soll in seiner höheren Ausstattungsvariante Reichweiten von voraussichtlich bis zu 700 Kilometern schaffen sowie mit moderner Vernetzungs- und Displaytechnik angeboten werden. Es deckt die obere Mittelklasse ab, nachdem die Wolfsburger ihre Serie reiner Stromer mit Modellen wie dem Kompaktwagen ID.3 und dem kleinen SUV ID.4 gestartet hatten.
"Der ID.7 ist für die Marke Volkswagen in Europa, China und Nordamerika ein extrem wichtiges Modell", sagte Imelda Labbé, Markenvorständin für Vertrieb, Marketing und After Sales, bei der Präsentation in Berlin. Das Fahrzeug biete ein "attraktives Paket" und überzeuge mit "Exklusivität, Topkomfort und hohem Alltagsnutzen".
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Enthüllt wurde der ID.7 neben Berlin noch in weiteren Städten, er soll in dieser Woche aber auch auf der Automesse in Shanghai zu sehen sein. Zielgruppe sind einerseits Käufer in Europa und Amerika. VW hofft jedoch vor allem auf Kundschaft auf seinem wichtigsten Markt China, nur dort bietet der Hersteller bereits auch das große SUV ID.6 an. Das Folgemodell ID.7 soll in der Volksrepublik und in europäischen Ländern ab dem Herbst erhältlich sein, in Nordamerika von 2024 an.
VW ID.7 (2023)
BildergalerieAls SUV-Coupé gibt es den ID.5. Einer der für Volkswagen wichtigsten Modellanläufe im vorigen Jahr war der Elektro-Bus ID.Buzz. Spätestens 2026 soll zudem die Serienversion des jüngst als Studie präsentierten Kleinwagens ID.2 fertig sein, auch ein Kleinstwagen-Modell für unter 20.000 Euro wird entwickelt. Klimaschützer fordern seit langem, nicht nur größere Fahrzeuge mit alternativen Antrieben auszustatten – VW war dafür kritisiert worden, zunächst auf teurere E-Autos zu setzen.
Hohe Langstreckentauglichkeit
Der Anteil vollelektrischer Autos bei Volkswagen Pkw soll in Europa bis zum Ende dieses Jahrzehnts mindestens 80 Prozent der ausgelieferten Fahrzeuge erreichen, bis 2026 sind zehn neue E-Modelle in Planung. Dem ID.7 soll dabei nach Firmenangaben unter anderem die Rolle zukommen, "die Langstrecke zu elektrisieren". Er erhält die bisher größte Batterie aller Modelle der Hauptsparte. Der Hersteller nimmt damit insbesondere Vielfahrer und Flottenkunden ins Visier.
Marken-CEO Thomas Schäfer betonte: "Schon 2026 werden wir das breiteste E-Portfolio aller Hersteller anbieten. (…) Unser Ziel bis 2030: ein E-Auto-Anteil in Europa von 80 Prozent. Ab 2033 wird Volkswagen in Europa nur noch E-Autos produzieren."
Die Europa- und Nordamerika-Varianten des ID.7 baut VW ab der zweiten Jahreshälfte im Werk Emden. Die China-Variante entsteht in der Volksrepublik selbst.