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VW: US-Kanzlei will Schadenersatz für europäische Kunden

03.01.2017 16:25 Uhr
Die US-Kanzlei Hausfeld will in der Diesel-Affäre Schadenersatz für europäische VW-Besitzer herausholen.
© Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Die Anwälte der US-Kanzlei Hausfeld reichten am Dienstag für einen ausgewählten Klienten Klage gegen den Konzern am Landgericht Braunschweig ein.

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Die US-Kanzlei Hausfeld will in der Diesel-Affäre Schadenersatz für europäische VW-Besitzer herausholen und hofft dabei auf Unterstützung vom Europäischen Gerichtshof (EuGH). Die Anwälte reichten am Dienstag für einen ausgewählten Klienten Klage gegen den Konzern am Landgericht Braunschweig ein. Sie setzen aber darauf, dass das Gericht vorab auch eine Einschätzung des höchsten EU-Gerichts in Luxemburg einholt, die für viele andere Fälle Bedeutung haben könnte. "Es ist unser Ziel, dass das deutsche Gericht den EuGH anruft", sagte Hausfeld-Deutschland-Chef Christopher Rother.

Seine Argumentation: Weil VW eine Manipulations-Software in Millionen Dieselwagen einbaute, hätten diese überhaupt nicht zugelassen werden dürfen. Deshalb fordert er die Erstattung des vollen Kaufpreises ohne Abzug von Benutzungsgebühren für die Rückgabe des Autos. Sein Mandant hatte Rother zufolge 2010 einen VW Eos gekauft. "Er hat einen Kaufvertrag abgeschlossen, der niemals hätte zustande kommen dürfen."

Die Kanzlei erhofft sich von einer EuGH-Entscheidung Signalwirkung. Gemeinsam mit der Internetplattform my-right.de vertreten die Anwälte nach eigenen Angaben Forderungen gegen VW von inzwischen mehr als 100.000 Autobesitzern. Laut Rother könnten allerdings Jahre vergehen, bis der EuGH entscheidet. Gutachter, die die Kanzlei vor der Einreichung ihrer Braunschweiger Klage beauftragt hatte, waren zu der Einschätzung gekommen, dass sich Volkswagen mit dem Einbau der "defeat devices" klar schadenersatzpflichtig gemacht habe.

VW erklärte, man habe die Ankündigung der Diesel-Klagen zur Kenntnis genommen. "Die Klagen wurden uns bisher noch nicht zugestellt, so dass wir uns zu deren Inhalt aktuell nicht äußern können." (dpa)

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KOMMENTARE


UE

03.01.2017 - 17:53 Uhr

Na da werden wohl viele Trittbrettfahrer auf den Zug aufspringen. Für einen 2010er EOS den Neupreis erstattet zu bekommen, da vergessen viele ihre gute Kinderstube.Schade nur, dass das genau die selben sind, die dann hinterher rumheulen, wenn sie ggf. ihren Job verlieren, weil sie vor lauter Gier übersehen haben, dass sie für den Logistikpartner eines Zulieferers arbeiten, der einen Zulieferer von VW mit Kleinteilen versorgt... ;-)Ich sage: Irgendwann muss auch mal gut sein!Und die ach so tollen Anwälte aus den USA machen das alles ganz sicher nicht, weil sie irgendjemandem "helfen" wollen. Die wollen doch auch nur das große Geld...koste es was es wolle.


Ulich Mayer

03.01.2017 - 17:55 Uhr

völlig falsche Überschrift! Die Überschrift darf nicht lauten: "US-Kanzlei will Schadenersatz für europäische Kunden" sondern: "US-Kanzlei will sich die Taschen noch voller machen und zieht in Europa vor Gericht"


KW1904

03.01.2017 - 18:44 Uhr

Auch wenn es polemisch ist.... aber bei solchen Meldungen muss ich mich wirklich zurückhalten - Ami go home fällt mir da nur noch ein


Endkunde

03.01.2017 - 20:43 Uhr

Ich weiß nicht was die Herren UE und Meyer sagen wollen. Die Kanzlei möchtensich nicht die Taschen voll machen sondern ihre Dienstleistung bezahlt bekommen. Jeder der Arbeiten geht möchte die Arbeit entlohnt bekommen oder gehen sie morgen arbeiten um sich die Taschen wieder voll zu machen? Des Weiteren verstehe ich die Jamerei nicht wenn ein Kaufvertrag als nichtig angesehen wird. Wenn Automobil Hersteller vor Gier und Dramg der Größte zu sein oder zu werden kriminell werden und Kunden und Staat betrügen können nachher nicht rum jammern nun müsste es mal gut sein. So etwas sollte man vorher kalkulieren und wissen auf welches dünnes Eis man sich begibt. Nun muss man auch Größe zeigen und die Rechtlichen Konsequenzen akzeptieren.


Manuel

04.01.2017 - 08:42 Uhr

Ich kann dazu nur ein Beispiel geben, die ach so umweltbewussten Kunden haben den Wagen sicher "nur" aus Umweltgründen gekauft, und keinesfalls wegen des Preises oder Fahrverhaltens. Ich arbeite selbst im VW Verkauf und muss mich jeden Tag beschimpfen lassen, teilweise sehr stark unter der Gürtellinie. Ich habe den Spieß jetzt mal umgedreht und wollte mit einigen "Umweltaktivisten" doch gerne mal bei Ihnen Zuhause prüfen, wie umweltbewußt diese wirklich sind. Thema Hausdämmung; Thema dreifach/dopellt isolierverglaste Fenster oder neue Heizung. Raten Sie mal, wie das ausgegangen ist.... auf einmal war vom Umweltkauf keine Rede mehr.


NO

04.01.2017 - 09:30 Uhr

Also der Meinung bin ich auch, dass nach knapp 2 Jahren auch mal wieder gut ist!Es gibt wichtigere Themen auf dieser Welt.Seit 2010 hat der Eos Kunde aber von sich aus komischerweise keinen Nachteil merken können ;-), und sein Fahrzeug zu 100% nutzen können! Oder muss dieser jetzt Steuern nachzahlen? Nein! Wenn es um Geld geht, werden Menschen leider zu Tieren.Allen voran leider die amerikanischen Anwälte!Die Rechtslage in Europa ist eine andere, FAKT.Die meisten möchten ja auch in Europa keine Hinrichtungen von Straftätern analog einigen amerikanischen Staaten!Nicht anders ist die Rechtslage in Punkto Thema Dieselgate.Eine "motorschonende" Software haben unzählige Hersteller, was analysen ergeben haben. Wollen wir jetzt alle Autos stilllegen? Alle Hersteller verklagen?Also ich hoffe, dass die Klage so nicht durch kommt, wäre für mich Märchenhaft, und eine falsche Welt.


THK

04.01.2017 - 09:40 Uhr

Man möge nur mal auf die "Myright"-Seite gehen , dann weiss man woher der Wind weht .. Die haben sie nur wegen der Abgasaffäre gegründet und freuen sich über massenweise Mandanten mit Rechtschutzversicherung . Ob die Sache Erfolg hat, oder nicht ist denen vollkommen egal.. Die fangen Leute mit in Aussicht gestellten "Schadenersatzansprüchen" und Rückgaben , BEVOR die überhaupt auch nur einen einzigen Hinweis haben , ob die Klage überhaupt verhandelt wird .. Unseriös wie die Abgasaffäre ist diese Agentur ..


NO

04.01.2017 - 15:26 Uhr

Manuel, bin völlig Deiner Meinung.Herr Endkunde, sicherlich ist es nicht ok, was hier gemacht wurde.Aber mal Hand aufs Herz, welcher Schaden ist hier dem Endkunden entstanden ?Verbrauch, Leistung, Komfort..... wohl kaum. Fahre selber einen EA189, komme damit 1.100 km pro 50 Liter Füllung Diesel. Sehr umweltbewusst und sparsam ! Ich fahre viel, und im Schnitt ca. 125 / 130 Km/h. Sollte es dennoch Herrn Endkunden nur um die Umwelt gehen, so wie die Klagenden, was tuen Sie für die Umwelt? Ihr Haus wird wahrscheinlich zu 100% umweltfreundlich gedämmt sein, und Ihr Strom?! Ach, der kommt ja aus der Steckdose ;-) . Was ist mit der Industrie Urlaubsflieger und Kreuzfahrtschiffe, mit denen umweltbewusste Touristen jährlich in den Urlaub fahren/fliegen.Strafe ja, aber nicht lächerlich werden, bitteschön.


Tom

05.01.2017 - 08:12 Uhr

Hallo Manuel,-- Kollege.Ich weiß nicht wie lange Du im Verkauf schon bist, aber ich denke es werden sich viele Kollegen an unsere Beetle Cabrio-Schulung erinnern. Wie greenpeace dort aufgetreten ist. Das schönste für mich war der Holzofen Kutter :-)


Johann

05.01.2017 - 10:54 Uhr

Also Leute,unterm Strich haben die Wolfsburger ganz einfach betrogen- wissentlich und vorsätzlich. Dadurch den Wettbewerb verzerrt gegenüber den anderen Herstellern. Und ganz nebenbei ..ja auch unter anderem die Umwelt mehr belastet als erlaubt gewesen wäre.Aber ganz nüchtern betrachtet ist und bleibt es ganz einfach Betrug.Also sollen alle in dieser Kette auch die Konsequenzen dafür tragen. Und erst dann kann man sagen...gut is.........


NO

05.01.2017 - 14:41 Uhr

Hallo Johann, kann ich auch alles soweit nachvollziehen. Strafe muss sein, aber dann bitte die, die es auch verzapft haben, und nicht die 95% der restlichen hunderttausenden von Mitarbeitern, die täglich wirklich schöne, und auch sehr gute Autos bauen.Nicht zu vergessen die ganzen Zulieferer, die bereits jetzt leiden. 95% der Belegschaft können nichts dafür, werden aber seit 1 ½ Jahren bereits durch die Medien und Ungewissheit bestraft.Machen wir uns nichts vor, egal welche Automarke, welche Branche bewegt sich nicht am Rande der Legalität hin und wieder. ACHTUNG, soll auf keinen Fall eine Gutheißung für den Betrug sein, aber evtl. muss grundsätzlich etwas gefunden werden, damit es erst gar nicht zu so etwas kommen kann. Bessere Kontrollen etc. Egal ob VW oder noch andere, die mit Sicherheit die ähnliche Suppe kochen. Bosch hat diese Software nicht nur an VW verkauft!Erinnert Euch alle an das leidige Thema Kraftstoffverbrauch stimmt nicht wie es im Prospekt vorgegeben wird.Ich kenne diese Debatten darüber bereits seit den 80er Jahren. Dennoch gibt es bis heute keine realistischen Tests! Warum?Wo ich wenn es so kommen sollte VW loben muss, die Verbrauchsangaben sollen künftig unter realen Bedingungen getestet werden.Aber nicht vergessen, ein Stückweit ist jeder für seinen Kraftstoffverbrauch selbst verantwortlich! Wenn ich mit 70 auf die rote Ampel zufahre, oder Gas, Gas weg, Bremse, Gas, Bremse, Gas, und auf der Autobahn wie ein Formel 1 Pilot unterwegs bin, dann sind 10 Liter Verbrauch meist noch zu wenig.


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