Volkswagen rüstet sich für den Aufstieg an die Weltspitze. Schlankere Produktion, globale Expansion und vor allem: Eine Garde der fähigsten Manager der Branche soll den Wolfsburger Autobauer an Konkurrent Toyota vorbei ganz nach vorne bringen. Der jüngste Coup wurde vorige Woche bekannt: Nach 38 Jahren bei der Marke mit dem Blitz wechselt Ex-Opel-Chef Hans Demant zum ehemals ärgsten Rivalen nach Wolfsburg.
Die spektakuläre Personalie folgt einer Reihe von taktischen Schachzügen bei der Besetzung strategisch wichtiger Stellen. In den oberen Managementetagen gibt es seit Wochen Umbesetzungen. Und die VW-Führung um den mächtigen Chefaufseher Ferdinand Piëch und Konzernlenker Martin Winterkorn ist seit Jahrzehnten in der Autowelt bestens vernetzt. Auch von der Konkurrenz holt sie Vertrauensleute auf Schlüsselpositionen, die in ihrem Fach als große Könner gelten.
Dazu gehört auch Walter de Silva. Den heutigen Chefdesigner warb der Konzern schon vor Jahren von Fiat ab, wo er mit seinen Entwürfen für Alfa Romeo bekannt geworden war. De Silva kam zunächst zur spanischen VW-Tochter Seat, bevor er bei Audi für das neue moderne Gesicht der Marke sorgte. Winterkorn nahm ihn bei seinem Wechsel nach Wolfsburg mit in die Konzernzentrale.
Ebenfalls von Fiat kommt VW-Marketingchef Luca de Meo, den VW im vorigen Jahr einkaufte. Der Italiener war an der Einführung des beliebten Retro-Modells Fiat 500 maßgeblich beteiligt. Dem einflussreichsten Mann bei VW, Patron Ferdinand Piëch, wird große Affinität zu italienischem Design nachgesagt.