In den zuletzt stockenden Verhandlungen für die 120.000 Haustarifbeschäftigten bei Volkswagen dringt die Gewerkschaft auf ein Angebot der Arbeitgeberseite. "Die IG Metall fordert Volkswagen auf, endlich in einen konstruktiven Verhandlungsprozess einzusteigen und in Richtung Ziel zu verhandeln", sagte IG-Metall-Bezirksleiter Hartmut Meine am Donnerstag zum Beginn der dritten Verhandlungsrunde in Hannover. Die Gewerkschaft will fünf Prozent mehr Geld und eine neue Altersteilzeitregelung.
In den beiden Runden zuvor hatte VW kein Angebot gemacht, aber Verhandlungsbereitschaft für die auslaufende Altersteilzeit erklärt. In Konzernkreisen hieß es, dass die dritte Runde am Donnerstag die Weichen stelle entweder in Richtung Abschluss oder Konfrontation. Warnstreiks sind im VW-Haustarif nur noch bis Ende Mai verboten.
Im Flächentarif der Metall- und Elektrobranche steht schon ein Pilotabschluss aus Nordrhein-Westfalen, der derzeit in den jeweiligen Tarifgebieten übernommen wird. Er regelt bei insgesamt 21 Monaten Laufzeit eine Einmalzahlung von 150 Euro und in zwei Schritten mehr Geld: 2,8 Prozent ab Juli 2016 und weitere zwei Prozent ab April 2017. Der VW-Haustarif ist Deutschlands größter Firmentarif. Er gilt in den sechs westdeutschen VW-Werken Emden, Hannover, Wolfsburg, Salzgitter, Braunschweig und Kassel sowie bei der Finanztochter aus Braunschweig.
VW-Verhandlungsführer Martin Rosik hatte zuletzt lediglich Verhandlungsbereitschaft beim Thema Altersteilzeit erklärt, aber noch kein Angebot für eine Lohnerhöhung vorgelegt. IG Metall-Verhandlungsführer Hartmut Meine hatte deswegen die zweite Gesprächsrunde nach nur einer Stunde abgebrochen. Meine warf VW vor, sich hinter den parallel laufenden Verhandlungen im Metall-Flächentarif zu verstecken. Für den gibt es jetzt einen Pilotabschluss.
Und auch ein weiterer Punkt ist mittlerweile vom Tisch: Trotz Diesel-Krise erhalten die etwa 120.000 VW-Haustarifler für 2015 knapp 4.000 Euro Erfolgsbeteiligung. Zuvor hatten Zehntausende VW-Mitarbeiter ihre Entschlossenheit demonstriert. Allein in Wolfsburg zogen 35.000 Menschen vor das Vorstandshochhaus.
Branche vor dem Wandel
Der VW-Haustarif gilt vor allem für Niedersachsen. Verhandlungsführer Rosik argumentierte zuletzt, das Thema Altersteilzeit und der Wandel von Aufgaben müssten Vorrang vor der Geldforderung haben. Mit der Elektromobilität und der digitalisierten Mobilität steht VW wie die gesamte Branche vor einem grundlegenden Wandel. Rund um den Bau von Verbrennungsmotoren und Getrieben könnte beispielsweise im nächsten Jahrzehnt etliche Arbeit entfallen.
Warnstreiks im VW-Haustarif sind noch bis Ende Mai verboten. Der Pilotabschluss im Flächentarif aus Nordrhein-Westfalen regelt bei insgesamt 21 Monaten Laufzeit folgendes: Die Beschäftigten erhalten eine Einmalzahlung von 150 Euro und in zwei Schritten dauerhaft mehr Geld: 2,8 Prozent ab Juli 2016 und weitere zwei Prozent ab April 2017.
Der VW-Haustarif ist Deutschlands größter Firmentarif. Er gilt in den sechs westdeutschen VW-Werken Emden, Hannover, Wolfsburg, Salzgitter, Braunschweig und Kassel sowie bei der Finanztochter aus Braunschweig. (dpa)