Trotz des unfreiwilligen Rückzugs von VW-Patriarch Ferdinand Piëch von der VW-Spitze hofft Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil (SPD) auf dessen Unterstützung für den Autobauer. "Aber generell wünsche ich mir, dass nach einer gewissen Zeit Ferdinand Piëch seinen Rat dem Unternehmen wieder zur Verfügung stellt", sagte Weil, der seit 2013 im Aufsichtsrat von Volkswagen sitzt, der Oldenburger "Nordwest-Zeitung" und der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (Dienstag). Piëch war am Samstag nach einer Krisensitzung des Aufsichtsratspräsidiums von allen seinen Ämtern zurückgetreten.
Ob Piëch nach seinem Abgang seine Aktienanteile behalte, wollte Weil nicht kommentieren. Es sei die persönliche Sache jedes Aktionärs, selbst zu entscheiden, was er mit seinen Anteilen mache. Darüber hinaus gebe es keinen Änderungsbedarf in der gegenwärtigen Eigentümerstruktur bei Volkswagen, sagte er.
Weil betonte erneut, bis zur Hauptversammlung am 5. Mai werde es keine öffentliche Entscheidung zur Nachfolge Piëchs geben: "Der Aufsichtsrat und das Management sind voll arbeitsfähig. An dieser Stelle besteht kein Zeitdruck." Die Hauptversammlung werde vom kommissarischen Aufsichtsratschef Berthold Huber geleitet. Der Gewerkschafter war am Samstag vom Präsidium als Interimslösung an die Spitze des Konzern-Kontrollgremiums berufen worden. (dpa)
K.-R. Staats