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Chronologie: Zwei beispiellose Wochen VW-Machtkampf

25.04.2015 19:00 Uhr
Zwei Wochen lang tobte ein beispielloser Machtpoker an der VW-Spitze

Europas größter Autokonzern hat zwei turbulente Wochen hinters sich. Der Machtpoker an der Unternehmensspitze ist beispiellos. Eine Chronologie

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Zwei Wochen lang tobte ein beispielloser Machtpoker an der VW-Spitze - nun verlässt Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch den Konzern. Die wichtigsten Stationen:

10. April: Piëch rückt überraschend von Vorstandschef Martin Winterkorn ab. Er sagt dem "Spiegel": "Ich bin auf Distanz zu Winterkorn." Betriebsratschef Bernd Osterloh und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) - beide im Volkswagen-Aufsichtsrat - stärken Winterkorn daraufhin den Rücken.

12. April: VW-Aufsichtsrat Wolfgang Porsche geht auf Abstand zu seinem Cousin Piëch: "Die Aussage von Herrn Dr. Piëch stellt seine Privatmeinung dar, welche mit der Familie (...) nicht abgestimmt ist." Die Familien Porsche und Piëch halten die Stimmmehrheit an VW

16. April: Der engste Kreis des Aufsichtsrats, das sechsköpfige Präsidium, kommt zu einem Sondertreffen in Salzburg zusammen. Mit von der Partie ist auch Vorstandschef Winterkorn.

17. April: Das Aufsichtsrats-Präsidium erklärt, Winterkorn sei der "bestmögliche" Vorstandschef. Sein bis Ende 2016 laufender Vertrag solle verlängert werden. Nach dpa-Informationen hatte Piëch beim Sondertreffen alle übrigen fünf Mitglieder des Präsidiums gegen sich.

19. April: Winterkorn sagt wegen eines grippalen Infekts einen Auftritt auf der Automesse in Shanghai ab. In Medien wird darüber spekuliert, dass nun Piëch um seinen Posten bangen muss. Dies wird im Konzern zurückgewiesen. Der niedersächsische Regierungschef Weil erklärt, er setze weiter sowohl auf Piëch als auch auf Winterkorn.

22. April: Altkanzler Gerhard Schröder springt Piëch zur Seite. Schröder, der zu seiner Zeit als niedersächsischer Ministerpräsident selbst im VW-Aufsichtsrat saß, sagt der "Bild"-Zeitung, Piëch habe für den Konzern und dessen Beschäftigte «unermesslich viel getan!. 

23. April: Nach übereinstimmenden Informationen des NDR, der "Welt" und der dpa hat Piëch versucht, Winterkorn vor der Hauptversammlung am 5. Mai absetzen zu lassen. Piëch dementiert dies und erklärt: "Wir haben uns letzte Woche ausgesprochen. Und uns auf eine Zusammenarbeit geeinigt. Ich betreibe die Ablösung von Martin Winterkorn nicht." 

25. April: Piëch hat den Machtkampf an der VW-Spitze verloren. In einer Pflichtmitteilung für die Börse teilt das Unternehmen überraschend mit, dass der 78-jährige Konzernpatriarch und seine Frau Ursula mit sofortiger Wirkung ihre Kontrollmandate aufgeben. (dpa)

 

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