Nach seiner Ablösung bei VW gibt Ex-Konzernchef Matthias Müller auch seinen Posten im Vorstand der Volkswagen-Dachgesellschaft Porsche SE auf. Er habe das Mandat im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat mit Wirkung zum 30. April niedergelegt, teilte die Holding am Montag in Stuttgart mit. Über die Nachfolge sei noch nicht entschieden.
Als Vorstand für Strategie und Unternehmensentwicklung habe Müller maßgeblich dazu beigetragen, dass die Porsche SE (PSE) trotz der Herausforderungen der vergangenen Jahre hervorragend aufgestellt sei, betonte Aufsichtsratschef Wolfgang Porsche. Eigentlich wäre Müllers Vertrag bei der PSE erst Ende 2019 ausgelaufen. Die bis dahin vereinbarten Bezüge soll er trotz seines Abschieds noch ausgezahlt bekommen, geht aus der Mitteilung hervor.
Volkswagen hatte Mitte April überraschend die eigene Führungsriege umgebaut. Der zuvor nur für die Kernmarke VW zuständige Herbert Diess löste dabei Müller an der Spitze des Gesamtkonzerns ab. Er will nun unter anderem das Tempo für Innovationen erhöhen.
Die Autobranche steckt mitten in einem umfassenden Wandel hin zu alternativen Antrieben, mehr Vernetzung und autonomem Fahren. Ein Konzernumbau fasst die einzelnen VW-Marken in neuen Gruppen zusammen, um Entscheidungsprozesse zu beschleunigen. Die Sparte der schweren Nutzfahrzeuge soll fit für einen Börsengang gemacht werden.
Von Familienclans kontrolliert
Nach der Ankündigung bei VW hatte auch die Porsche SE bereits mitgeteilt, dass Veränderungen in ihrem Vorstand möglich seien. Die Holding hält gut 52 Prozent der Stimmrechte an der Volkswagen AG. Sie wird von den Familien Porsche und Piëch kontrolliert und ist mit Volkswagen eng verwoben.
PSE-Chef Hans Dieter Pötsch ist zugleich Aufsichtsratsvorsitzender von VW. Bis ein Nachfolger für Müller gefunden ist, besteht der Vorstand der Porsche-Holding vorerst nur noch aus drei Mitgliedern. (dpa)