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Verbraucherklage: Hunderttausende Dieselfahrer verbünden sich gegen VW

01.02.2019 09:56 Uhr
Verbraucherklage: Hunderttausende Dieselfahrer verbünden sich gegen VW
Ob die Musterfeststellungsklage gegen VW Erfolg haben wird, ist bisher ungewiss.
© Foto: picture alliance/Ralph Peters/chromorange

Drei Monaten nach Einreichung der Verbraucherklage im Abgasskandal gegen die Wolfsburger haben sich über 401.000 Autokäufer in das Register beim Bundesamt für Justiz eingetragen.

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Der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) klagt stellvertretend für Dieselbesitzer gegen VW. Über 400.000 von ihnen haben sich inzwischen der Musterfeststellungsklage angeschlossen. Ziel ist, dass Dieselfahrer leichter an Schadenersatz kommen. Wann das Gerichtsverfahren beginnt, ist noch nicht klar.

Die hohe Zahl der Anmeldungen zeige, dass die Musterfeststellungsklage für viele Betroffene ein wichtiges Instrument sei, sagte vzbv-Vorstand Klaus Müller der Deutschen Presse-Agentur. Das Klageregister sei weiter offen, Dieselfahrer könnten sich noch bis zur mündlichen Verhandlung anschließen. Ob der Einzelfall zur Klage gegen VW passt oder nicht, wird allerdings beim Eintrag ins Register noch nicht geprüft. Das zeige sich womöglich erst in nachgelagerten Verfahren, sagte Müller.

Prozessrisiko tragen die Verbraucherschützer

Bei der Musterfeststellungsklage übernehmen die Verbraucherschützer das Prozessrisiko. VW hat ihre Forderungen zurückgewiesen: Die Autos seien genehmigt, technisch sicher und fahrbereit. Im September 2015 hatte VW Manipulationen an Dieselmotoren einräumen müssen. Vom Pflichtrückruf bei Volkswagen sind 2,5 Millionen Autos betroffen.

Die Anwälte des vzbv wollen für den Prozess unter anderem Unterlagen und Beweismittel aus den USA heranziehen. Hier hatte Volkswagen 2017 ein Schuldeingeständnis abgegeben und Straftaten wie Verschwörung zum Verstoß gegen Umweltgesetze und Behinderung der Justizbehörden eingeräumt. Mit dem Justizministerium schloss der Konzern einen milliardenschweren Vergleich zur Beilegung strafrechtlicher Ermittlungen. (dpa)

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KOMMENTARE


Detlef Rüdel

01.02.2019 - 12:07 Uhr

Eine kluge Entscheidung, und täglich werden es mehr. VW wäre gut beraten, da es schon einige rechtskräftige Urteile in Deutschland gibt, sich hier zu vergleichen. Auch Klagen durch die zweite Instanz, wurden eindeutig zu Gunsten vom Kläger entschieden. Wann stellt VW den Haftungsanspruch an Herrn Winterkorn? VW wird es nunmehr in Deutschland nicht mehr gelingen, die Angelegenheit auszusitzen. Mit den Verbraucherschutzverband, haben die Kunden/Kläger kein Risiko, da selbiges beim Verband liegt. Um den Schaden möglichst zu begrenzen, wäre VW gut beraten sich zeitnah zu vergleichen, bevor noch mehr rechtskräftige Urteile ergehen. Abgesehen vom image Schaden, "Made in Germany " die Frage die sich dazu noch stellt: wann werden andere Länder nach Baden-Württemberg, wo sich VW Fahrzeuge im Landesbesitz befinden, auch hier anzufangen zu klagen? Mit Sicherheit ist dass nur noch eine Frage der Zeit...die Schlinge wird immer enger....


Autojo

04.02.2019 - 11:51 Uhr

Der große Wandel im Hause Volkswagen müsste längst vollzogen sein, aber die Wahrheit ist eine andere. es werden hier und da Positionen neu besetzt. Aber der mentale Wandel hat sich längst nicht eingestellt, auch wenn sich das Personalkarussell ein wenig dreht. Die Familien Porsche und Piëch sind dies zum großen Teil auch mit schuld, denn sie haben das Management mit Frühstücksdiektoren im Aufsichtsrat schalten und walten lassen, Hauptsache es spült Geld in die Kassen der Aktionäre. Egal wer die Leidtragenden sind,( Mitarbeiter, Handel oder Investoren ) am Schluss gibts dann nur noch Verlierer.Am Schluss wird ein Schrumpfungsprozess eingeleitet, auf die Kernmarken wie VW, Skoda und Audi. Für Porsche und den LKW Bereich wartet Desaster überleben können. Ich glaube hier wird es nach Ablauf aller Prozesse einen gewaltigen Schnitt geben müssen. Der Konzern eine Gesundschrumpfung erleben und eine Konzentration auf die Kernmarken VW, Audi und vielleicht noch Skoda erleben. Auch die geliebte Marke Porsche wird an der Börse einen richtigen Batzen Geld einbringen und das Luxussegment war eh nur die Spielwiese der Hauptaktionäre.


Rudi

04.02.2019 - 17:27 Uhr

Ich denke, VW wird reichlich Anwälte dafür bezahlt haben, die rechtliche Lage zu prüfen. Und ich als Laie gehe immer noch davon aus, dass die allermeisten Fälle zu Gunsten von VW entschieden werden. Ich sehe nach deutschem Recht immer noch "nur" den Staat betrogen und nicht den einzelnen Käufer. Erst Recht im Hinblick darauf, dass die Kaufverträge mit privaten Endverbrauchern nicht zwischen VW und Kunde sondern zwischen VW und Autohaus geschlossen wurden und der Käufer gegen das Autohaus klagen müsste - und das Autohaus selbst ebenso wie der Kunde kein Wissen über den Betrug hatte. So oder ähnlich wird es die VW AG auch sehen, sonst wäre schon längst ein freiwilliger Rückkauf o.ä. angeboten worden.


Rudi

05.02.2019 - 12:49 Uhr

@Autojo, Sie scheinen mit dem VW Konzern nicht viel am Hut zu haben. Ja, es wird sich gesundgeschrumpft werden müssen. Aber das werden einzelne Modellreihen oder Motor-/Getriebekombinationen sein. Der Konzern wäre mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn Porsche als Melkkuh des Konzerns verkauft werden würde. Ebenso wird man sich nicht von SEAT trennen, die ein enormes Wachstum haben und endlich Gewinne in die Kassen spült. Man schaue sich nur mal an, wie viel Gewinn der Konzern noch immer macht, trotz Dieselgate und anderen Problemen. Der Riese wird so schnell nicht totbekommen zu sein, auch wenn das viele gern herbeireden.


Autojo

06.02.2019 - 16:14 Uhr

@Rudi: Ganz im Gegenteil, ich habe viele Jahre für die Organisation gearbeitet ( Händlernetzentwicklung, Financial Services in D A ). Ich bin auch heute nicht „fertig“ mit dem Unternehmen, aber meine Erfahrung hat gezeigt, das am Ende immer die Zeche bezahlt werden muß. Die heißt natürlich nicht zwangsläufig, das der Konzern am Ende ist, aber die Geschäfte werden neu geordnet und dabei wird auch Tafelsilber sein. Ob die Nutzfahrzeuge Sparte oder ein Teilverkauf von Porscheaktien, oder, oder....... ist natürlich heute noch nicht abzusehen, insoweit mögen Sie hier recht haben. Schauen wir mal!


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