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Umweltbundesamt: E-Autos zunehmend klimafreundlicher als Verbrenner

01.02.2024 15:33 Uhr | Lesezeit: 3 min
Nach einer Analyse des Umweltbundesamtes sind Elektroautos in der Gesamtbilanz wesentlich klimafreundlicher als Pkw mit Benzinmotor.
© Foto: Mit KI generiert

Wie klimafreundlich sind Elektroautos wirklich? Darüber gab es zunächst einige Diskussionen und sich hartnäckig haltende Gerüchte. Nun bestätigt eine weitere Analyse: In der Gesamtbilanz sind E-Autos die bessere Wahl.

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Nach einer Analyse des Umweltbundesamtes (Uba) sind Elektroautos in der Gesamtbilanz wesentlich klimafreundlicher als Autos mit Benzinmotor. Bei einem raschen Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung werde dieser Klimavorteil noch zunehmen, teilte das Uba am Donnerstag mit. "Insgesamt zeigen sich die batterieelektrischen Fahrzeugkonzepte für alle Fahrzeugtypen und Baujahre als überlegene Lösung bezüglich der Treibhauswirkung und des kumulierten Energieaufwandes", heißt es im Bericht. Berücksichtigt wurde für die Auswertung, dass Fahrzeuge nicht nur im Zuge der Nutzung, sondern auch schon bei der Herstellung und später bei der Entsorgung eine Wirkung auf Umwelt und Klima haben. 

E-Autos: Produktion energieintensiv

Die Produktion von E-Autos ist energieintensiv, zudem werden Stoffe wie Kobalt, Nickel und Seltene Erden benötigt, deren Abbau große Umweltschäden bedeuten kann. Experten gehen davon aus, dass die Nachfrage nach kritischen Rohstoffen für Elektrofahrzeuge bis 2050 immens zunehmen wird. Und der Strom, mit dem E-Autos fahren, kommt derzeit erst zum Teil aus erneuerbaren Energien. Deshalb gab es in der Vergangenheit immer wieder Kritiker, die E-Autos als weniger umwelt- und klimafreundlich bezeichneten als Verbrenner.

Für die Analyse im Auftrag des Uba verglich das ifeu - Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg die Umweltbilanz von Fahrzeugen mit alternativen und Kraftstoff-Antrieben. Neben dem Ausstoß von Treibhausgasen wurden der Energie-, Ressourcen- und Wasserverbrauch sowie die Schadstoffemissionen in Luft, Wasser und Boden berücksichtigt. Dabei ging es um eine Gesamtbilanz - auch etwa die Herstellung der Fahrzeuge, Kraftstoffe und Anlagen zur Stromerzeugung wurden einbezogen.


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Im Jahr 2020 zugelassene Elektroautos sind den Ergebnissen zufolge etwa 40 Prozent klimafreundlicher in ihren Auswirkungen als Autos mit Benzinmotor. Bis 2030 sei basierend auf dem Ausbau erneuerbarer Energien ein Anstieg auf bis zu 55 Prozent möglich. Der Klimavorteil bleibe auch dann bestehen, wenn sich der Anteil mithilfe von erneuerbarem Strom hergestellter E-Fuels für Autos mit Verbrennungsmotor in den kommenden Jahren deutlich erhöhen würde, hieß es.

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Bei einigen Umweltwirkungen ergeben sich der Analyse zufolge für Elektroautos mit Zulassung 2020 noch Nachteile. Das gelte vor allem bei Folgen für Wasser (hoher Nährstoffeintrag) und Böden (Versauerung). Voraussichtlich lägen E-Autos erst im Jahr 2050 bei allen untersuchten Bereichen vor solchen mit Verbrennungsmotor. Dem steigenden Bedarf an teils kritischen Rohstoffen wie Kobalt, Nickel und Lithium könne perspektivisch mit mehr Recycling begegnet werden, hieß es vom Uba. Für das Recycling von kritischen Batterie-Rohstoffen macht die EU in ihrer Batterieverordnung konkrete Vorgaben. So sollen ab 2026 etwa 90 Prozent des verwendeten Kobalts recycelt werden.

Einen Anreiz für mehr Elektromobilität in Deutschland könnte dem Uba zufolge etwa eine KFZ-Steuer bieten, die im ersten Jahr der Zulassung einen Zuschlag bei hohen CO2-Emissionen vorsieht. "Dies könnte deutlich effektiver als die entfallene Kaufprämie wirken." Wichtig blieben aber weiterhin Faktoren wie Vermeidung, Verlagerung und Verbesserung: "Jede vermiedene Fahrt spart Strom oder Kraftstoff und schont Mensch und Umwelt."


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KOMMENTARE


FW

02.02.2024 - 09:15 Uhr

Ich vergleiche das ganze Thema gern mit dem Verbot der Glühlampe. Danach kam die „Energiesparlampe“ die erst dann voll geleuchtet hat, wenn man das Licht nicht mehr brauchte. Dann hat es ca. 10 Jahre (!) gedauert bis mit der LED-Filamentleuchte etwas wirklich Sinnvolles als Ersatz für die Glühlampe auf den Markt kam. Und beim Thema Elektrofahrzeug sind wir trotz gewaltiger Subventionen im Moment technologisch erst im Bereich der Energiesparlampe. Aber der wesentliche Unterschied zur Leuchtenentwicklung ist, es wurde VORHER festgelegt, welche Technologie genutzt werden soll. Man stelle sich vor, der Gesetzgeber hätte vorgegeben, dass die Energiesparlampe die zukünftig zu nutzende Technologie sein muss…. Vor dem Hintergrund bin ich auch nicht sicher ob es sinnvoll ist, mit einem Elektroauto, das leer mehr als 2 Tonnen wiegt, um den Kirchturm zu fahren. Oder ob vielleicht der Ansatz einer Versteuerung nach Leergewicht ohne Vorgabe der Antriebsart viel innovativer wäre. Damit würde das Fahrzeug und damit das Thema Mobilität viel ganzheitlicher betrachtet. Im übertragenen Sinne wird doch aktuell nur die „Energiesparlampe“ mit Milliardenaufwand optimiert. Und es ist nicht erkennbar, dass insbesondere die Masse- und Kostenproblematik kurzfristig gelöst werden. Ganz zu schweigen von der dafür notwendigen Energie- und Rohstoffinfrastruktur. Andererseits gibt es aktuell keinen Anreiz, eine „LED-Filamentleuchte“ für die Mobilität zu erfinden. Mein Vorschlag – progressive Versteuerung nach Leergewicht unabhängig von der Antriebsart. Weniger Masse benötigt weniger Ressourcen und bezogen auf die Lebensdauer deutlich weniger Energie zum Bewegen. Die ganze „Klimagas-Diskussion“ verkennt doch, dass CO2 als Ergebnis einer Energieumwandlung entsteht. Das heißt, man diskutiert über ein Folgeproblem und nicht über die Ursache. Und ganz nebenbei entstünden bei Umsetzung des Vorschlages viele Möglichkeiten etwas wirklich Neues zu machen. Deutschland ist doch ein Land der Erfinder!


mein name

02.02.2024 - 09:28 Uhr

Die Stellungnahme und scheinwissenschaftliche Arbeit sind genial. Was wird bloß passieren, wenn man die Leute noch intensiver schröpfen und zwingen will? Ganz einfach die meisten werden ihre alten auch so schädlichen Fahrzeuge weiterfahren und auf ewig reparieren lassen - mich eingeschlossen. Danke für die Unterstützung, ich bin stolz auf der/die/das Uba. Ich liebe meinen Euro 4 Diesel. Dank der DUH und der Uba ist die Ersatzteilversorgung auf Jahre gesichert.


Thomas Kurella

02.02.2024 - 09:44 Uhr

Typische Lobbyisten Meldung - neutral ist das Umweltbundesamt sowieso nicht - keine konkreten Daten sondern nur Behauptungen. Die gesamte Branche wird für blöd verkauft. Nach einer aktuellen Studie des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) produziert ein E-Auto insgesamt weniger CO2 als ein Verbrenner. Allerdings müssen sie, um den Verbrenner einzuholen, erst durchschnittlich 90.000 Kilometer weit fahren. Erst dann erreichen sie die Klimabilanz eines Benziners. Da aber E-Autos mehr die Kurzstrecke bedienen, ist fraglich, ob die 90 TKM überhaupt in der Menge erreicht werden.


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