Eine gefährliche Kombination: Viele Autofahrer verlassen sich offenbar zu stark auf die Assistenzsysteme in ihrem Autos und überschätzen darüber hinaus deren Funktionen, wie aus einer Umfrage des US-Automobilclubs AAA unter rund 1.400 Besitzern von Fahrzeugen mit diversen Assistenten an Bord hervorgeht. So kannten fast 80 Prozent derjenigen, die einen Totwinkel-Warner nutzten, die Grenzen des Systems nicht. Sie glaubten zum Beispiel fälschlicherweise, dass das dieser auch Fahrradfahrer und Fußgänger erkennen kann oder Fahrzeuge, die sehr schnell vorbeifahren. Tatsächlich erkennen die meisten Systeme nur Fahrzeuge, die sich im toten Winkel befinden. Hinzu kommt: Ein knappes Drittel der Autofahrer mit Totwinkel-Warner an Bord verlässt sich manchmal komplett auf die Technik und verzichtet beim Spurwechsel auf den eigentlich weiterhin notwendigen Schulterblick.
Auch bei anderen Assistenten waren die Wissenslücken groß: Ein Drittel der Besitzer von Autos mit automatischen Notbremssystemen war sich nicht darüber im Klaren, dass die Technik Kameras oder Sensoren nutzt, die aufgrund von Verschmutzung, Eis oder Schnee blockiert sein können und dann nicht funktionieren. Ein weiteres Beispiel dafür, dass sich Autofahrer zu stark auf die Assistenzsysteme verlassen: 29 Prozent der Befragten gab an, dass es für sie zumindest gelegentlich okay ist, sich mit anderen Dingen als dem Autofahren zu beschäftigen, während der Abstandstempomat aktiv ist.
"Richtig eingesetzt haben Fahrerassistenzsysteme das Potenzial, 40 Prozent aller Verkehrsunfälle und fast 30 Prozent aller Verkehrstoten verhindern", sagt AAA-Chef David Yang. "Entscheidend dafür ist jedoch der richtige Gebrauch der Systeme." Die Untersuchung seines Clubs zeige, dass Autofahrer mehr darüber informiert werden müssten, wie Fahrerassistenzsysteme richtig zu benutzen sind und wo ihre Grenzen liegen. (SP-X)