-- Anzeige --

Studie: Privaten Autokäufern vergeht Lust auf Neuwagen und Diesel

15.08.2019 10:51 Uhr
Studie:  Privaten Autokäufern vergeht Lust auf Neuwagen und Diesel
Unmotiviert: Nur noch 14 Prozent der Befragten gaben an, sich in den kommenden 18 Monaten einen Neuwagen anschaffen zu wollen.
© Foto: littlewolf1989/stock-adobe.com

Im deutschen Automarkt werden die Kunden zurückhaltender. Der Diesel ist in Misskredit geraten und wird von Benziner oder Hybriden ersetzt. Neuen Technologien begegnen die Käufer vorsichtig.

-- Anzeige --

Den deutschen Konsumenten vergeht die Lust auf neue Autos. Bei einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage der Tankstellenkette Aral erklärten nur noch 14 Prozent der Befragten, sich in den kommenden 18 Monaten einen Neuwagen anschaffen zu wollen. Dazu kommen noch 21 Prozent, die in dem Zeitraum einen Jahres- oder Gebrauchtwagen kaufen wollen. Zum Vergleich: Bei der Vorgängerstudie aus dem Jahr 2017 wollten noch 25 Prozent einen Neuwagen, einschließlich der Gebrauchten planten 41 Prozent die Anschaffung eines Autos. Aral-Studienleiter Peter Sauermann spricht dennoch auch für 2019 von einer robusten Nachfrage für die kommenden 18 Monate.

Bei insgesamt schwächerem Publikumsinteresse haben besonders Autos mit Dieselantrieb einen schweren Stand. Die Debatte um Umweltbelastungen und Fahrverbote hat tiefe Spuren hinterlassen. So gaben 37 Prozent der potenziellen Neu- und Jahreswagenkäufer an, sich wegen der Diskussion gegen einen Selbstzünder zu entscheiden. Weitere 43 Prozent lehnen Diesel sowieso ab oder interessieren sich nicht.

Bei der Frage nach der Antriebsenergie des nächsten Autos halten sich Zweifel an der Alltagstauglichkeit vollelektrischer Autos, die nur für sieben Prozent der Befragten bei der nächsten Anschaffung passen. Stattdessen setzt der Benzin-Ottomotor seinen Siegeszug fort und wird nun von 55 Prozent genannt. Das sind 13 Punkte mehr als 2015 vor der Diesel-Krise. In der gleichen Spanne ist das Interesse an Dieselautos von 31 auf zwölf Prozent gesunken. Erstmals überholte der Hybridantrieb aus Elektro- und Verbrennungsmotor mit 17 Prozent die vor allem bei den deutschen Herstellern verbreitete Diesel-Technologie.

Allerdings werden auf dem deutschen Markt die Selbstzünder ohnehin mehrheitlich von Flottenbetreibern zugelassen. Die Firmen- oder Mietwagen gelangen dann erst mit einiger Verzögerung als Gebrauchte zu den Privatleuten. Nach Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes waren zum Jahresbeginn gut 15 Millionen Diesel-Autos zugelassen, ein Anteil von 32,2 Prozent an allen Pkw. An den Erstzulassungen machten sie nach einem deutlichen Abschwung mit gut 1,1 Millionen Stück noch einen Anteil von 32,3 Prozent aus.

Diesel-Nachrüstung ist für die Menschen keine befriedigende Lösung

In der Umfrage zeigt sich auch der Frust der Kunden über den Diesel-Skandal: Knapp die Hälfte der Dieselfahrer (49 Prozent) geben an, dass sie nach eigener Einschätzung von Fahrverboten betroffen wären. Eine Nachrüstung der Abgasreinigung ist für die Menschen keine befriedigende Lösung. Vor die Wahl gestellt würden 99 Prozent ihr Fahrzeug lieber gegen ein sauberes Modell eintauschen als es umbauen zu lassen.

Anspruchsvoll zeigen sich die Autofahrer bei Elektroautos, die sieben Prozent als nächsten Wagen einplanen. Mit unveränderten 55 Prozent kann sich eine Mehrheit zwar grundsätzlich vorstellen, ein Elektroauto zu kaufen. Im Schnitt erwarten die Kunden aber eine Reichweite von 531 Kilometer, 68 Kilometer mehr als vor zwei Jahren. 42 Prozent halten eine Ladedauer von mehr als einer halben Stunde noch für akzeptabel. Von beiden Anforderungen sind die meisten aktuellen Modelle weit entfernt. Nur 18 Prozent können sich vorstellen, in einem selbstständig fahrenden Auto Platz zu nehmen.

Die BP-Tochter Aral mit 2.400 Tankstellen in Deutschland testet derzeit an fünf Standorten Ultra-Schnellladesäulen. Die Nachfrage laufe noch etwas schleppend, werde aber anziehen, meinte Sauermann. "Wir errichten und betreiben die Ladesäulen selbst und wollen daraus ein funktionierendes Geschäftsmodell entwickeln", ergänzte Aral-Sprecher Detlef Brandenburg. Der Ladesäulen-Ausbau werde mit der Nachfrage abgeglichen. (dpa)

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Aral

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


-- Anzeige --

KOMMENTARE


Fabio Carlos

15.08.2019 - 16:54 Uhr

ist ja auch kein Wunder bei der Politik.....wie kann man nur die eigene Starke Industrie schwächen??Verbrauchen sind total verwirrt und wissen überhaupt nix mehr. Verkauf geht in die Knie und Umsätze fehlen deutlich. Und jetzt aufgepasst! eine neue Wende im Fall Diesel, zum noch mehr verwirren! Hersteller ziehen momentan Benziner aus dem Programm und bieten verstärkt Diesel an. Der Diesel hat weniger Co2 Ausstoß und für die unlogischen Grenzen besser für den Durchschnitt. Verbraucher sind verblüfft (im negativen Sinne) das die Hersteller jetzt gezwungen werden zu solchen Maßnahmen. Erst ist der Diesel schlecht und der Benziner der Gute, jetzt werden die Benziner aus den Prospekten genommen weil der Diesel doch der bessere ist, aber bei alternative Antrieben ist noch alles unsicher, zu teuer und nicht alltagstauglich.Liebe Regierung, es sitzen doch angeblich so viele schlaue Köpfe da und spezielle Berater, habt Ihr den kein Gespür was hier alles gerade passiert???? Sauber ist ja der richtige Weg, aber bitte vernünftig und mit Köpfchen. Das ist Selbstmord was hier gerade abgeht!! Aufwachen und richtig handeln. Dafür werdet Ihr bezahlt und gewählt, nicht vergessen wem Ihr dient!!!


S.G.

16.08.2019 - 09:29 Uhr

Wer findet die RESET-Taste für unsere Autoindustrie, nein besser noch, für unser Land? Es braucht den informellen Neustart in der Gesellschaft, denn alles was in denfast 4 vergangenen Jahren publiziert wurde zum Thema Auto und Klima etc., hat nicht gerade dazu geführt , das unsere Kunden aufgeklärt daher kommen. Ordnen wir zunächst die Dinge, zeigen Konsequenzen unserer Wahlentscheidungen auf (Europawahl) und und und.... Ja , vielleicht findet sich auch mal ein qualifizierter Beitrag in Medien- und Verbandslandschaft, der den Menschen erklärt was WLTP mit Lieferzeit und Verfügbarkeit zu tun hat und warum in Zukunft Benziner mehr Steuern kosten. Vielleicht sollte man auch noch mal darüber aufklären, dass die Gesetzeslage in Deutschland (Wohn/Mietrecht) die Anschaffung eines E-Autos in dem Maße wie von Angela Merkel vor Jahren angekündigt, gar nicht zuläßt?- Aber auch dass war zu der Zeit schon klar...


ThomF

18.08.2019 - 19:56 Uhr

bei der nächsten Wahl das Kreuz richtig setzen !!!


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Auto News für die Automobilbranche: AUTOHAUS ist eine unabhängige Abo-Fachzeitschrift für die Automobilbranche und ein tagesaktuelles B2B-Online-Portal. AUTOHAUS bietet Auto News, Wirtschaftsnachrichten, Kommentare, Bilder und Videos zu Automodellen, Automarken und Autoherstellern, Automobilhandel und Werkstätten sowie Branchendienstleistern für die gesamte Automobilbranche. Neben den Auto News gibt es auch Interviews, Hintergrundberichte, Marktdaten und Zulassungszahlen, Analysen, Management-Informationen sowie Beiträge aus den Themenbereichen Steuern, Finanzen und Recht. AUTOHAUS bietet Auto News für die Automobilbranche.