Abonnements zur Nutzung eines Autos könnten nach Expertenmeinung den deutschen Neuwagenmarkt für Privatleute verändern. Das Abo-Modell könne bis 2030 einen Marktanteil von bis zu 40 Prozent erreichen und dabei die immer noch beliebten Barzahlungen und Kreditfinanzierungen in den Hintergrund drängen, sagte Ferdinand Dudenhöffer vom Duisburger CAR-Institut. Leasing werde hingegen seine Bedeutung behalten.
Aktuell spielen Abo-Modelle noch so gut wie keine Rolle, haben aber laut Studie großes Potenzial für bis zu eine Million Verträge pro Jahr. Der Kunde zahlt dabei eine monatliche Rate, die sämtliche Kosten außer dem Treibstoff abdeckt. Aus dem Firmenkundenbereich sind solche Verträge einschließlich Werkstattleistungen, Versicherung und Wertverlustschutz schon länger bekannt.
Bei einer Umfrage des CAR-Instituts gemeinsam mit dem Technologieanbieter IBM hätten 48 Prozent der 1.163 Teilnehmer von unerwarteten Kosten bei ihrem aktuellen Wagen berichtet. Dabei wurden verschleißbedingte Reparaturen am häufigsten genannt. Eine Mehrheit von 53 Prozent konnte sich vorstellen, das nächste Auto zu abonnieren. Bei einem Konditionenvergleich für ein konkretes Automodell von BMW entschieden sich 21 Prozent für das Abonnement, der Anteil der Barkäufer ging im Vergleich zu den aktuell gefahrenen Autos deutlich zurück.
In einer zweiten Umfrage wurden 726 Kunden des Abo-Anbieters Fleetpool befragt. Von diesen wollten 89 Prozent nach Ablauf des aktuellen Vertrags weiter im Abonnement bleiben, 93 Prozent zeigten sich zufrieden oder sehr zufrieden. Bei etwa jedem achten Vertrag fielen allerdings zum Ende zusätzliche Kosten an für Schäden am Fahrzeug und zu viel gefahrene Kilometer. Laut CAR-Institut gibt es aktuell Abo-Modelle mit Monatsraten ab 199 Euro für Kleinwagen. (dpa)