Nach einer Untersuchung der Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) profitieren die deutschen Hersteller nur bedingt von den guten Absatzzahlen auf ihrem Heimatmarkt. "Die deutsche Automobilproduktion sinkt im laufenden Jahr trotz Abwrackprämie deutlich. Mit voraussichtlich knapp 4,7 Millionen Pkw werden rund 750.000 Fahrzeuge weniger die Werkshallen verlassen als 2008", sagte das Automotive Institute von PWC voraus. Dies entspreche einem Rückgang um fast 14 Prozent und mache eines deutlich: "Vor allem Importfahrzeuge waren die Gewinner des Nachfragebooms." Im Jahr 2010 dürfte das Produktionsvolumen demnach erneut auf dann 4,53 Millionen Pkw sinken. "Die Umweltprämie hat den Absturz der deutschen Pkw-Produktion abgefedert. Da viele Käufer die Anschaffung eines Neuwagens auf 2009 vorgezogen haben, fehlt diese Nachfrage allerdings im kommenden Jahr und lässt die Fertigungszahlen weiter zurückgehen", sagte PwC-Experte Harald Kayser laut Mitteilung. Mit einem Anstieg der Fertigung sei erst 2011 zu rechnen. Das Niveau von 2008 werde die Branche aber erst 2013 mit annähernd 5,5 Millionen produzierten Autos wieder übertreffen. Das Strategieberatungsunternehmen Booz & Company sieht die Automobilindustrie ungeachtet der beispiellosen Absatzkrise und der düsteren Prognosen vor ihrer größten Wachstumsphase bislang. "Rapide ansteigende Pro-Kopf-Einkommen in den Schwellenländern und bedeutend günstigere (...) Fahrzeugtypen, versechsfachen dort den Automobilverkauf bis 2018", teilte das Unternehmen am Mittwoch in München mit. Mit einer Wachstumsrate von 14,7 Prozent entwickele sich Indiens Automarkt bis 2013 am rasantesten. Die Strategieberatung prognostiziert, dass die Zahl der Fahrzeuge, die sich im Verkehr befinden, weltweit von 672 Millionen (2008) über 1,1 Milliarde (2013) bis auf 1,5 Milliarden (2018) steigen wird. (dpa)
Studie: Autoproduktion in Deutschland sinkt zweistellig

Trotz Abwrackprämie werden in diesem Jahr mit voraussichtlich knapp 4,7 Millionen Pkw rund 750.000 Fahrzeuge weniger die heimischen Werkshallen verlassen als 2008. Für das kommende Jahr wird ein weiterer Einbruch erwartet.