Der Technologiewandel hin zu E-Fahrzeugen setzt die internationale Autoindustrie unter großen Zugzwang. "Nicht das Auto wird im Zentrum der Elektromobilität stehen, sondern der Kunde und sein Bedürfnis nach Mobilität", sagte Capgemini-Autoexperte Kai-Olaf Dammenhain bei der Vorstellung der neuen Studie "Managing the Change to e-Mobility". Stelle sich die Industrie nicht den neuen Herausforderungen, drohe einigen Marktplayern das Aus.
Der Untersuchung zufolge liegt die Zukunft der Autobauer in technologischen Innovationen und Services rund um die Elektromobilität. Diese Einschätzung teilen 80 Prozent der 66 von der Beratungsfirma Ende 2011 befragten Branchenkenner. Fast ebenso viele sehen Flexibilität (79 Prozent) und Partnerschaften außerhalb des Autokosmos (70 Prozent) als künftige Erfolgsfaktoren. Als Positiv-Beispiel für die Förderung von Innovationsprozessen und dem Aufbrechen verkrusteter Strukturen führte Dammenhain Daimler und sein Carsharing-Konzept "Car2go" an.
Gespalten zeigen sich die Branchenteilnehmer bei der Frage, in welcher Wettbewerbssituation sich das eigene Unternehmen künftig befinden wird. Während die eine Hälfte davon ausgeht, dass sie sich künftig mit komplett neuen Playern auseinandersetzen müssen, ist die andere Gruppe davon überzeugt, dass die aktuellen Marktsituation mit den bekannten Akteuren weiterhin Bestand haben wird.
Der zu enge Blick auf das Ökosystem Automobil könne für einige Unternehmen fatal enden. "Es besteht die Gefahr, dass bisher erfolgreiche Akteure den Technologiewandel verschlafen. Bisher ging jeder Technologiewandel mit einem Netzwerkwandel einher", betonte Dammenhain. Der Experte empfiehlt deshalb, Produkte und Geschäftsmodelle konsequent auf den Kundennutzen auszurichten. Zudem müsse die aktuelle und künftige Positionierung des Unternehmens klar herausgearbeitet werden – insbesondere in Abgrenzung zum Wettbewerb. (rp)
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