Der Autohersteller Opel erhält schon wieder einen neuen Chef. Nach nur neun Monaten in dieser Funktion übernimmt Uwe Hochgeschurtz zum 1. Juni 2022 die operative Leitung des Europageschäfts für den Mutterkonzern Stellantis. Sein Nachfolger in Rüsselsheim wird Florian Huettl, der seit März die Bereiche Vertrieb und Marketing bei der deutschen Marke verantwortet. Das gab Stellantis am Mittwoch in Amsterdam bekannt.
Der 45 Jahre alte Huettl ist seit März 2021 in dem von PSA und Fiat-Chrysler begründeten Stellantis-Konzern beschäftigt. Der frühere Renault-Manager hat berufliche Erfahrungen in Großbritannien, Frankreich, der Schweiz und Russland gesammelt. Der gebürtige Aschaffenburger hat einen Bachelor-Abschluss in International Business Management der Fachhochschule der Wirtschaft in Bergisch-Gladbach. Huettl soll den Angaben zufolge Opel in die elektrische Ära führen.
Sein designierter Vorgänger Hochgeschurtz leitet den Autobauer erst seit September vergangenen Jahres. Er hatte damals Michael Lohscheller beerbt. Zu seinen Karrierestationen gehörten davor Ford, VW Nutzfahrzeuge und Renault. Als Nachfolger von Maxime Picat verantworte Hochgeschurtz künftig eine "strategisch wichtige Region, die das Ziel hat, bis 2030 die Nummer eins in Europa zu sein mit prozentual zweistelligen Renditen", hieß es.
Der Opel-Führungswechsel steht in Zusammenhang mit einer größeren Personalrochade im Stellantis-Management. Picat wird demnach neuer Chief Purchasing and Supply Chain Officer, die bisherige Einkaufschefin Michelle Wen verlässt dagegen den Konzern. Überdies bekleidet Alison Jones, momentan für den britischen Markt zuständig, künftig auf globaler Ebene die Position "Senior Vice President of Circular Economy". In dieser Funktion soll sie dem Bereich Kreislaufwirtschaft neue Impulse geben.
Die Aufgaben von Jones in Großbritannien übernimmt Paul Willcox, der dort bereits das Geschäft der Opel-Schwestermarke Vauxhall führt. Mit der Berufung will Stellantis die Organisationsstruktur in dem Markt vereinfachen.
Die personellen Veränderungen sind Teil der Umsetzung des im März vorgestellten Stellantis-Strategieplans. Konzernchef Carlos Tavares erklärte: "Die täglichen Herausforderungen und der anhaltende tiefgreifende Wandel der Automobilindustrie erfordern in unserem Unternehmen organisatorische Agilität und Talent am richtigen Ort zum richtigen Zeitpunkt. Nach dem erfolgreichen Start der Geschäftstätigkeit von Stellantis spiegeln diese Ernennungen die ehrgeizigen Ambitionen unseres strategischen Plans 'Dare Forward 2030' wider."