Der Audi-Betriebsrat geht auf den Vorstand los und kritisiert diesen wegen einer vorgelegten "Giftliste", die geplante Einsparungen aufzeigt. Der Vostand habe aber keine Zukunftsstrategie, in der E-Mobilität, Batterie- und Brennstoffzellen, Carsharing und der Wandel zum Mobilitätsdienstleister verankert seien, sagte der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Jörg Schlagbauer auf einer Betriebsversammlung in Ingolstadt.
"Wir können noch nicht nachvollziehen, wie wir Audi mit diesen Mitteln wieder an die Spitze bringen wollen", sagte Schlagbauer. "Die Zeit der schönen Worte und großen Reden ist vorbei - jetzt müssen Perspektiven und verlässliche Entscheidungen her!"
Audi-Chef Bram Schot will mehrere tausend Stellen streichen und den Autobauer nach einem schwachen Jahr mit Einsparungen und Elektroautos wieder auf Kurs bringen. Die Nachtschicht im Stammwerk Ingolstadt wird im Mai eingestellt.
Verlängerung des Kündigungsschutzes gefordert
Für die 61.000 Audi-Beschäftigten in Ingolstadt und im württembergischen Neckarsulm gilt noch bis 2025 ein Kündigungsschutz. Schlagbauer forderte eine Verlängerung bis 2030, mehr Mitbestimmung und eine bessere Zusammenarbeit der Unternehmensleitung mit IG Metall und Betriebsrat. Die VW-Tochter brauche endlich einen klaren Kurs. Betriebsratschef Peter Mosch sagte: "Mit der Verunsicherung der Belegschaft muss jetzt Schluss sein!" (dpa)
Herbie