Chrysler will bis Ende des Jahres rund 5.000 Arbeitsplätze streichen. Betroffen seien Angestellte und Leiharbeiter, neben freiwilligen Abfindungsangeboten solle es auch Entlassungen geben, teilte Chrysler am Freitag mit. Von dem Stellenabbau sei etwa jeder vierte Chrysler-Angestellte betroffen, berichteten das "Wall Street Journal" und die "Financial Times". Die "Detroit News" bezifferte die Gesamtzahl der Angestellten und Leiharbeiter bei Chrysler sogar nur auf 17.300. Laut Medienberichten geht es bei dem Abbau fast ausschließlich um Jobs in den USA. Chrysler-Chef Robert Nardelli kündigte die Stellenstreichungen in einem Brief an die Mitarbeiter an. "Es sind wahrhaft unvorstellbare Zeiten für unsere Industrie", betonte er. Noch nie zuvor sei der Autoabsatz so rapide gefallen. Die Chrysler-Verkäufe schrumpften seit Jahresbeginn um mehr als ein Viertel. Der drittgrößte amerikanische Autobauer erlitt im ersten Halbjahr einen Verlust von mehr als einer Milliarde Dollar. Chrysler muss als nicht mehr an der Börse notiertes Unternehmen zwar keine Geschäftszahlen vorlegen. Über die Quartalsberichterstattung des ehemaligen Mutterkonzerns Daimler, der noch knapp ein Fünftel der Anteile hält, traten jedoch Informationen über den Verlust ans Licht. Chrysler verhandelt gerade intensiv über eine Fusion mit dem amerikanischen Branchenführer General Motors. Laut Medienberichten ist die Opel-Mutter GM unter anderem an Chryslers Bargeld-Bestand von zuletzt etwa acht Milliarden Dollar interessiert. GM musste erst am Freitag abermals aufflammende Insolvenzgerüchte zurückweisen. Durch eine Fusion würde der nach Absatzzahlen mit Abstand weltgrößte Autohersteller entstehen, zehntausende Jobs könnten wegfallen. Chrysler spricht dem Vernehmen nach aber auch über eine enge Kooperation mit der Allianz aus Renault und Nissan. Der US-Autobauer hat weltweit nach jüngsten Angaben mehr als 66.000 Mitarbeiter. (dpa)
Sparkurs: Chrysler streicht rund 5.000 Stellen

Nach Angaben des US-Autobauers sind Angestellte und Leiharbeiter von dem jüngsten Abbau betroffen. Neben freiwilligen Abfindungsangeboten soll es bis Jahresende auch Entlassungen geben.