Nach Einschätzung von Skoda-Chef Klaus Zellmer haben die Hersteller derzeit ein großes Preisproblem bei E-Autos. Der Kaufpreis liege im Mittel bei rund 47.000 Euro in Deutschland. Grund seien die höheren Material- und Entwicklungskosten für E-Fahrzeuge, die auf Sicht auch noch hoch bleiben würden, sagte Zellmer am Donnerstag auf dem IfA Branchengipfel 2023 in Nürtingen. "Wir müssen als europäische Automobilhersteller in den Bereichen Preise und Kosten massiv arbeiten." Ein großer Teil der Herstellungskosten lasse sich beispielsweise durch einen geringeren Industriestrompreis sparen. "Da benötigen wir die Unterstützung der Politik."
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In Europa nimmt der Anteil an batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) von Nord nach Süd ab. Erfolgreich beim BEV-Absatz sind solche Länder, die subventionieren. In Deutschland fiel die Förderung im September für gewerbliche Elektroautos weg – und auch der Fördertopf für Privatkunden ist endlich und wahrscheinlich im kommenden Jahr leer. "Unsere Fahrzeuge müssen dann ohne substanzielle Förderung verkauft werden", so der Manager. Die erwartete Euphorie für E-Fahrzeuge sei nicht ausgebrochen, stattdessen seien die Zulassungen rückläufig.
IfA Branchengipfel 2023
BildergalerieZellmer appellierte an die Kongress-Teilnehmer: "Wir müssen künftig unbedingt die Wünsche des Verbrauchers stärker berücksichtigen, denn der entscheidet letztendlich, ob das Fahrzeug seinen Qualitätsansprüchen und Preisvorstellungen entspricht". Dann stehe einem Erfolg nichts im Wege.
Das Thema Agenturvertrieb sieht der Skoda-Vorsitzende äußerst positiv: Ein Agentursystem sei nichts anderes als eine geregelte Arbeitsteilung – und die habe man bei der bestehenden Händlerstruktur nicht, erklärte er. "Wenn ich Händler wäre, würde ich das Agentursystem fordern."