"Die Transformation ist holprig, wie jede Transformation. Aber wir wissen genau, wo wir hinwollen und gehen da auch durch", stellte Opel-Chef Florian Huettl am Donnerstag beim IfA Branchengipfel 2023 in Nürtingen klar. Die Ziele der Marken sind definiert: Bis Ende 2024 soll es jeden Opel als batterieelektrische Version geben. Ab 2025 wird jedes neue Fahrzeug nur noch batterieelektrisch auf den Markt kommen.
"Der Fokus liegt auf dem, was wirklich relevant ist", betonte Huettl, dessen Keynote unter dem Motto "Elektrisch, digital und detoxed" stand. "Wir haben fünf Modelle, jedes einzelne ist stark positioniert. Die Innenräume sind aufgeräumt, die Informationen sind im jeweiligen Fahrumfeld, das Design ist scharf und klar. Alles was wir machen, soll einfach sein – der Kundenkontakt, die Abläufe in der Arbeit." In der deutschen Zentrale in Rüsselsheim seien dem Hersteller vor allem die deutschen Markenwerte wichtig wie Fahrleistung, Fahrwerk, Lenkung und Sitze.
Außerdem hat Opel neue Engineering-Felder innerhalb des Stellantis-Konzerns besetzt. Huettl: "Wir haben in Rüsselsheim eine Einheit ausgebaut, aus unserem Team, mit unseren Ingenieuren, die nun die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnik für die komplette Stellantis Gruppe entwickelt."
IfA Branchengipfel 2023
BildergalerieDie Produktion in Deutschland sei aufwändig und kostenintensiv, so der Opel-CEO weiter. Trotzdem habe man vor zwei Jahren stark investiert. Das Stammwerk in Rüsselsheim wurde umgestellt, der Astra Electric wird auf der gleichen Linie wie der Astra Verbrenner produziert. Auch in Eisenach wird die Fabrik für die batterieelektrische Zukunft gemacht. Kostenpunkt: 130 Millionen Euro. Huettl: "Auch in der Logistik hat sich einiges getan. Während vor zwei Jahren der Fokus auf Lkw-Transporten lag, wird heute mit eigenen Transportfahrzeugen und Selbstabholung gearbeitet."
Händlernetz stark modernisiert
Mit Blick auf das Händlernetz und die Umstellung auf das Agenturmodell sagte der Manager: "Wir haben ein sehr treues und sehr robustes Händlernetz, aber es ist auch sehr stark den Schwankungen der einen Marke ausgesetzt. Vor zwei Jahren waren über 80 Prozent unserer Händler nur mit einer Marke ausgestattet. Das haben wir stark modernisiert." Heute sei über die Hälfte es in der Lage, mehrere Stellantis-Marken anzubieten. "Das erlaubt auch unseren Partnern die Schwankungen, die jede einzelne Marke naturgemäß hat, besser zu absorbieren."
Bekanntlich bewegt sich auch Opel hin zum Agenturmodell. Noch nicht in Deutschland, allerdings seit Anfang September in Österreich, den Niederlanden und in Belgien. "Das geht nicht so problemlos, wie man es sich vorstellt. Aber wir sind überzeugt davon – und werde auch in Deutschland 2026 das Agenturmodell einführen", unterstrich Huettl.