Das Thema Nachhaltigkeit nimmt bei Skoda einen großen Stellewert ein, fängt im Kleinen an und hört bei großen Aspekten nicht auf. Das machte Karsten Schnake, Vorstand für Beschaffung bei dem tschechischen Automobilhersteller, jüngst während einer Talk-Runde zur klimaneutralen Mobilität deutlich. Dass es Skoda ernst mit der Nachhaltigkeit meint und kein "greenwashing" im Sinne hat, kann man laut dem Manager zum Beispiel daran erkennen, dass im Vorstand des Unternehmens ein Beirat implementiert ist, der sich mit diesen Themen auf höchster Konzernebene beschäftigt.
Auf dem Weg zur klimaneutralen Mobilität dreht das Unternehmen an vielen Stellschrauben. Dabei gilt es, die über 7.000 Zulieferer auf diesem Weg zu begleiten und zu unterstützen. Das können Maßnahmen zur Nutzung von Solarstrom sein, aber auch das Fördern von Innovationen. So werden Altreifen zur Herstellung von dunklen Farbpigmenten oder alte Matratzen als Dämmstoffe verwendet. "Ziel ist es, den Transformationsprozess so zu gestalten, dass ökologische und ökonomische Aspekte im Einklang stehen", so Schnake. Er ist überzeugt, dass es gelingt, durch Innovationen die Kosten für nachhaltige Produktion auf das Niveau von konventioneller Fertigung zu bringen. Ebenfalls ein wichtiger Faktor: Fahrzeuge werden so konstruiert werden, dass sie ohne Probleme repariert werden können. Dies führt zudem zu günstigeren Kasko-Einstufungen bei der Versicherung.
Skoda Vision 7S
BildergalerieNeben dem finanziellen Aspekt spielt bei der Beschäftigung mit Nachhaltigkeit ein geändertes Wertebewusstsein auch auf Seiten der Autokäufer eine große Rolle. Autohersteller können sich durch nachhaltige Produkte einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, da ist sich Schnake sicher. Batteriezellen eines E-Autos etwa, die bei Bedarf getauscht werden können, erhöhen die Lebensdauer des Akku-Packs und damit die Wertigkeit. Dies hat zum Beispiel auch positiven Auswirkungen auf den Wiederverkaufswert eines Stromers.
Skoda: Drei neue E-Autos bis 2026 – mindestens
Apropos Stromer: Skoda baut sein Angebot an batterieelektrischen Fahrzeugen aus. Bis 2026 kommen mindestens drei neue E-Autos. Dabei greifen die Tschechen auf die MEB-Plattform des Volkswagen-Konzerns zurück. Als gesetzt dürfte gelten, dass Skoda seinen Erfolgsmodellen Karoq und Kamiq elektrische Pendants zur Seite stellt, um im Kompakt- und Kleinwagensegment vertreten zu sein. Auch am oberen Ende seines Modellangebots wird Skoda tätig und bringt ein großes E-SUV. Erste Ausblicke gibt hier bislang die über fünf Meter lange Studie Vision 75.
Beim aktuellen Top-Modell Superb legt Skoda übrigens nach, erstmal im Kleinen. Die Bespannung, das Gestänge und die Schutzhülle des mitgelieferten Regenschirms werden ab Ende des Jahres aus recycelten Materialien hergestellt, der Griff aus Bambus gefertigt. Geht der Schirm irgendwann kaputt, kann er zum Reparieren eingeschickt werden.