In den deutschen Skoda-Betrieben rumort es. Wie AUTOHAUS aus Händlerkreisen erfuhr, gibt es die Befürchtung, dass bei der erfolgsverwöhnten Automarke derzeit das Abschmelzen des hohen Auftragsbestandes Vorrang hat – und nicht das Generieren neuer Kundenaufträge. Dadurch sehen etliche Partnerbetriebe ihre Existenzgrundlage zunehmend in Gefahr.
Thomas Peckruhn, Vorsitzender des Verbands Deutscher Skoda-Vertragspartner, kann die Bedenken bestätigen. "Der Handel hat den Eindruck, dass der Hersteller künstlich und überproportional auf der Bremse steht. Das ist keine schöne Situation", sagte er am Dienstag im Gespräch mit der Redaktion. In diesem Zusammenhang verwies der Verbandschef auf die Monatszielerreichung, die Skoda dem Handel ersatzlos gestrichen habe. "Das bedeudet: Man nimmt bewusst Geld aus dem Markt."
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Wie weiter zu hören war, begründet Skoda das Vorgehen unter anderem damit, dass die Jahresproduktion 2023 so gut wie ausverkauft ist und man die Lieferzeiten eindämmen will. Erschwerend für den Handel kommen das Ende der Bestellmöglichkeit für das Kompakt-SUV Kodiaq im April und der anstehende Modellwechsel beim Flaggschiff Superb hinzu.
Laut Peckruhn waren die Skoda-Partner mit der Erwartung in das neue Geschäftsjahr 2023 gegangen, dass mit dem Abflauen der Lieferkrise eine Normalisierung eintrete und man zu alter Schlagzahl zurückkehren könne. Im ersten Quartal habe man noch einen guten Auftragseingang erzielt, erklärte er. "Nun haben wir aber die Befürchtung, dass eine negative Begehrlichkeit geschaffen werden soll. Später wieder den Schalter umzulegen, ist sehr schwierig."
Peckruhn: Schlüsselmarkt nicht aus den Augen verlieren
Vor dem Hintergrund der erwarteten wirtschaftlichen Unsicherheiten 2023 hatte der Skoda-Partnerverband seinen Mitgliedern auch geraten, das ihnen im Rahmen der Altpreisschutz-Regelung für Lagerfahrzeuge im VW-Konzern zustehende Geld nicht einzufordern und stattdessen für gemeinsame Aktionen zu investieren. Peckruhn betonte: "Wir wollen schließlich ein starkes Business." Skoda dürfe jetzt nicht seinen Schlüsselmarkt aus den Augen verlieren, appellierte er.
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