Der tschechische Autohersteller Skoda hat die Lieferengpässe und das ruhende Geschäft in Russland im vergangenen Jahr deutlich zu spüren bekommen. Zwar kletterte der Umsatz gegenüber 2021 um 18,5 Prozent auf 21 Milliarden Euro, der Absatz blieb mit 731.000 Autos aber fast 17 Prozent hinter dem Vorjahr, wie die VW-Tochter am Donnerstag mitteilte. Der Gewinn sei mit 628 Millionen Euro um 42 Prozent zurückgegangen.
Skoda-Vorstandschef Klaus Zellmer sprach vom "wahrscheinlich herausforderndsten Marktumfeld der bisherigen Unternehmensgeschichte". Die negativen Einflüsse der ausgesetzten Geschäftstätigkeiten in Russland bezifferte der Autobauer 2022 auf rund 700 Millionen Euro. Ohne diese Sondereffekte lag die Umsatzrendite knapp über dem Vorjahresniveau von 6,1 Prozent, mit Sondereffekten schrumpfte sie auf drei Prozent zusammen.
Zellmer zeigte sich dennoch nicht unzufrieden. Man habe ein sehr stabiles Finanzergebnis erzielt und einmal mehr eine enorme Widerstandsfähigkeit bewiesen, sagte er am Firmensitz in Mladá Boleslav. Zellmer dankte den 45.000 Skoda-Mitarbeitern für ihren großen Einsatz. "Gemeinsam haben wir das Unternehmen auf Kurs gehalten und so viele Fahrzeuge an unsere Kunden ausgeliefert wie möglich." Das Interesse an den Produkten sei weiterhin hoch, besonders an den Elektroautos der Enyaq-Reihe.
Investitionen in Zukunftstechnologien
Zellmer betonte: "Wir investieren weiterhin stark in die Zukunft unseres Unternehmens und erschließen vielversprechende neue Wachstumsmärkte und Regionen wie Südostasien und Indien." Skoda werde noch stärker aus dem derzeitigen Umbruch hervorgehen. Wie berichtet, will Skoda im Rahmen seines "Next Level Efficiency+"-Programms bis 2027 5,6 Milliarden Euro in die Elektromobilität investieren; im gleichen Zeitraum fließen weitere 700 Millionen Euro in die Digitalisierung. Die Umsetzung des Programms verlaufe nach Plan, hieß es.