Nach dem Auto wollen Aachener Ingenieure auch das Flugzeug elektrifizieren. Forscher der RWTH und der örtlichen Fachhochschule haben ein elektrohybrides Kleinflugzeug entwickelt, das 2024 einsatzbereit soll. Das Silent Air Taxi könnte unter anderem als Shuttle-Flieger für den Flughafen oder als schnelle Verbindung zwischen zwei Städten dienen. Die Reichweite des Fünfsitzers beträgt 1.000 Kilometer, die Höchstgeschwindigkeit 300 km/h.
Elektrische Flugtaxis gelten als mögliches Verkehrssystem der Zukunft. Sie sollen auf Kurzstrecken gleichzeitig schnell und klimaschonend sowie kostengünstig fliegen. Zahlreiche Start-ups und Konzerne arbeiten bereits an entsprechenden Fluggeräten, unter anderem Daimler, BMW, Airbus und Boeing.
Die meisten Entwürfe werden von Rotoren angetrieben und dürften entsprechend laut sein. Die Aachener Forscher um Elektroauto-Pionier Günther Schuh versprechen für ihr mit kastenförmigen Tragflächen ausgestattetes Modell besonders geringe Geräuschemissionen. "Der Antrieb ist in 100 Meter Entfernung nicht viel lauter als eine Waschmaschine", sagte Schuh bei der Präsentation eines ersten Modells im Maßstab 1:5.
Der Professor kennt sich mit ambitionierten Mobilitätsprojekten aus. Er hat bereits den E-Transporter Streetscooter erfolgreich an den Start gebracht. Gleiches will Schuh mit dem Kleinstwagen eGo schaffen. Bei der e.Sat GmbH, die hinter dem Silent Air Taxi steht, fungiert er als Chief Financial Officer.
Und wie bei seinen anderen Vorhaben denkt Schuh bereits in großen Dimensionen: "Wir wollen von unserem Silent Air Taxi pro Jahr einige hundert Exemplare produzieren, und am Ende werden es vielleicht tausend Maschinen sein." Das Lufttaxi solle ungefähr halb so viel wie ein Sportflugzeug kosten. (SP-X/ampnet)