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Fast alle Basismodelle "nicht empfehlenswert": Sicherheitsrisiko Kleintransporter

11.03.2022 08:57 Uhr | Lesezeit: 4 min
Der ADAC hat Kleintransporter getestet - mit bedenklichen Ergebnissen.
© Foto: ADAC/Uwe Rattay

Der Autoclub hat sich die 19 Modelle mit der Basisausstattung genauer angesehen - nur ein Transporter überzeugt mit der Sicherheitsausstattung.

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ADAC und EuroNCAP haben nach 2020 erneut getestet, wie es bei Kleintransportern bis 3,5 Tonnen um die Sicherheit bestellt ist. Das ernüchternde Ergebnis: Auch 2022 ist keines der 19 getesteten Modelle serienmäßig mit Sicherheitssystemen wie dem Notbremsassistenten ausgestattet. Lediglich ein Gurtwarner ist ab Werk in den Fahrzeugen verbaut. Mehr Sicherheit gibt es also immer noch nur gegen Aufpreis.

18 der 19 Transporter "nicht empfehlenswert"

EuroNCAP hat die Transporter mit optionaler Vollausstattung untersucht, hier erreichen 18 Transporter eine Auszeichnung (Platin, Gold, Silber oder Bronze). Doch nach Einschätzung des ADAC werden bei dieser Fahrzeugklasse eher die Standardmodelle ohne aufpreispflichtige Extras gekauft. Daher hat sich der Club die 19 Modelle mit der in Deutschland erhältlichen Basisausstattung genauer angesehen. Und 18 der 19 getesteten Transporter bewertet der ADAC mit nicht empfehlenswert. Nur ein Modell, der Mercedes-Benz Vito, kann Bronze erreichen.


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Die Unfallzahlen mit Kleintransportern zeigen aber einen dringenden Handlungsbedarf im Bereich der Sicherheitsausstattung. Laut Statistischem Bundesamt waren Kleintransporter 2019 in über 14.000 Unfälle mit Personenschaden verwickelt, in 66 Prozent der Fälle, bei denen 126 Menschen starben, waren sie Hauptverursacher. Besonders Auffahrunfälle oder Unfälle mit Fußgängern und Radfahrern, wie sie im Stadtverkehr häufig vorkommen, könnten durch einen Notbremsassistenten verhindert oder zumindest abgemildert werden.

Aus diesem Grund und weil die Unfallfolgen mit Kleintransportern statistisch gravierender ausfallen als bei Pkw, sind viele Assistenzsysteme ab Juli 2022 für neue Typgenehmigungen gesetzlich vorgeschrieben. So müssen Nutzfahrzeuge und Busse bis 3,5 Tonnen im Rahmen der General Safety Regulation ab Juli 2022 (Neufahrzeuge ab Juli 2024) mit einem autonomen Notbremssystem ausgestattet sein, jeweils zwei Jahre später auch mit Erkennung von Fußgängern und Radfahrern.

Systeme nicht serienmäßig verbaut

Obwohl diese Systeme also bereits vorhanden sind, und im Pkw und Lkw Bereich auch eingesetzt werden, bieten Fahrzeughersteller sie für ihre Transporter-Modelle nicht serienmäßig an. Auch durch Förderprogramme des Bundes für die Beschaffung optionaler aktiver Sicherheitssysteme im Fahrzeug könnte die Zahl der Unfallopfer im Straßenverkehr durch Kleintransporter schon vor der Verpflichtung durch die General Safety Regulation nennenswert verringert werden.

Nach Ansicht des ADAC sollten modernste Sicherheitsassistenten aber in vollem Umfang serienmäßig eingesetzt werden, um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu erhöhen. Bis dahin sollten Käufer mindestens den Notbremsassistent wählen.

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