Der neue Opel-Chef Karl-Thomas Neumann baut bei der Sanierung der Traditionsmarke auch auf die Unterstützung der Händler. "Ich möchte dafür sorgen, dass wieder unsere Autos im Mittelpunkt der Berichterstattung stehen. Denn unser Modell-Portfolio ist so stark wie nie zuvor", schreibt der seit Freitag amtierende Opel-Chef in einem Brief an die Händler.
Aus seiner Zeit bei Volkswagen wisse er, "welche Bedeutung der Handel für den Erfolg eines Automobilunternehmens spielt", heißt es dem Schreiben, das der Nachrichtenagentur dpa in Frankfurt vorliegt. "Ich lege daher größten Wert auf die Themen Markenführung, Kundenerlebnis, Kundenzufriedenheit und -bindung, auf eine gute Marktabdeckung und -bearbeitung. Hand in Hand werden wir daran arbeiten."
Die Opel-Händler, bei denen sich spätestens nach dem Wechsel der beliebten Verkaufschefin Imelda Labbé im Dezember und der überraschenden Entlassung von Vertriebsvorstand Alfred Rieck Ratlosigkeit breit gemacht hat, wünschen sich vor allem, dass endlich etwas Ruhe einkehrt und die Serie schlechter Nachrichten endet. Thomas Bieling, Sprecher des Verbandes Deutscher Opel- und Chevrolet-Händler (VDOH), fordert vom Hersteller eine Stärkung der Marke, Mut zum Volumen und eine Fokussierung auf den deutschen Heimatmarkt. "Vor allem aber benötigen die Vertriebspartner eine berechenbare und konstante Politik", sagte er unlängst im Gespräch mit AUTOHAUS Online.
"Kein weiterer Volumenabfall"
Eine besondere Herausforderung wird in diesem Jahr die Stabilisierung des After-Sales-Geschäftes sein. Sorgen bereitet dem Handel auch die Absatzentwicklung: "Es darf keinen weiteren Volumenabfall geben", betonte Bieling. Die neuen Produkte Mokka, Adam und Cascada stimmen die Händler zwar zuversichtlich, allerdings dürfe man dabei die Hauptvolumenträger Corsa und Astra nicht vernachlässigen.
Thomas Freymuth