Im Ringen um einen Sparkurs bei Opel hat der Bochumer Betriebsratschef Rainer Einenkel Zweifel am Einigungswillen des Unternehmens geäußert. "Die Zeit wird knapp", sagte Einenkel und kritisierte die Verhandlungspause am Dienstag. Er habe damit gerechnet, dass die Gespräche fortgesetzt würden. Einenkel verwies auf das Ultimatum des Opel-Aufsichtsratsvorsitzenden Steve Girsky, das am Donnerstag ausläuft: "Wenn Herr Girsky erklärt, dass bis Ende der Woche ein Ergebnis vorliegen soll, dann müssen wir reden."
Die Adam Opel AG dementierte, dass für Dienstag ein Verhandlungstermin vereinbart worden sei. "Das ist falsch", sagte ein Sprecher in Rüsselsheim. Die Gespräche sollen demnach am Donnerstag fortgesetzt werden. "Dann wollen wir zu einem Abschluss kommen", wiederholte der Sprecher Girskys Zielvorgabe.
IG-Metall-Sprecher Wolfgang Nettelstroth sagte, der Gewerkschaft und den Betriebsräten sei an einer zügigen Einigung gelegen. Das müsse nicht bedeuten, dass das Ergebnis schon an diesem Donnerstag vorliegt: "Ob der Februar dann in diesem Jahr 35 Tage hat, ist nicht so entscheidend", antwortete Nettelstroth auf die Frage, ob mit einem Ergebnis noch bis Donnerstag zu rechnen sei.
Bei den Gesprächen geht es um millionenschwere Einsparungen bei dem defizitären Autobauer. Die Geschäftsführung will die Fixkosten bis 2015 um 375 Millionen Euro senken. Girsky hatte von den Arbeitnehmern unter anderem verlangt, bis mindestens 2015 auf die Auszahlung von Tariferhöhungen zu verzichten. Dann soll Opel wieder Gewinne einfahren. Spätestens nach 2016 sollen keine Autos mehr in Bochum vom Band rollen. Wenn die Gespräche scheitern, soll die Fahrzeugproduktion in Bochum schon zwei Jahre früher auslaufen. (dpa)
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