Der europäische Automarkt wird nach Einschätzung von Renault vor 2011 nicht aus dem Konjunkturtal kommen. Vielen Zulieferern droht das Aus, auch wenn die Fertigung der Hersteller wieder auf Touren kommt. "Die Finanzkrise liegt eher hinter uns", sagte Renault-Chef Carlos Ghosn der Finanzzeitung "La Tribune" (Samstag). Die Autobauer bekämen wieder Kredite für vier bis sechs Prozent Zinsen. Zwischendurch hatten die Banken mehr als acht Prozent Zinsen verlangt. Die Produktion laufe wieder ohne Kurzarbeit, sagte Ghosn. Eine Ausnahme sei nur das Werk Sandouville, weil Zulieferteile fehlten. "Das größte Risiko gibt es auf Seiten der Lieferanten", sagte Ghosn. "Unsere Einkaufsmannschaften in Paris verbringen 35 Prozent ihrer Zeit damit, Notsituationen bei den Zulieferern zu regeln. Die Zulieferbranche dürfte sich konsolidieren und die Autohersteller könnten sich genötigt sehen, früher ausgelagerte Fertigungen wieder in den Konzern zurückzuholen. Rund fünf bis zehn Prozent des Automarktes wird nach Ghosns Worten derzeit von den Verschrottungsprämien gestützt. Wenn die Prämien wegfielen, drohe ein "Luftloch". Ghosn plädierte daher für ein langsames Auslaufen der Prämie. Wegen der Marktstützung sei es "nicht sicher, dass der europäische Markt seinen Tiefstpunkt erreicht" habe. Ein Aufschwung sei nicht vor 2011 zu erwarten. (dpa)
Renault: Ghosn erwartet Aufschwung nicht vor 2011
Zwar läuft die Produktion laut Renault-Chef wieder ohne Kurzarbeit. Viele Zulieferer stünden aber vor dem Aus, auch wenn die Auto-Fertigung wieder auf Touren kommt. Nach den Schrottprämien drohe europaweit ein "Luftloch".