Audi hat wegen der Halbleiterkrise im dritten Quartal deutlich weniger Autos verkauft und seine Prognose für das laufende Jahr angepasst. Der Absatz dürfte nur auf dem Niveau des von Corona-Lockdowns geprägten Vorjahrs liegen, der Umsatz "moderat" darüber, sagte Finanzvorstand Jürgen Rittersberger am Freitag in Ingolstadt.
Weil Audi die verfügbaren Halbleiter aber vorrangig in profitablere Modelle einbaut und Kunden weniger Rabatte geben muss, erhöhte die VW-Tochter zugleich ihre Ergebnisprognose: Statt sieben bis neun Prozent vom Umsatz sollen im Gesamtjahr neun bis elf Prozent als Betriebsgewinn übrig bleiben. Damit dürfte der Betriebsgewinn leicht über Vorjahr liegen.
Nach einem starken ersten Halbjahr mit einem Rekordgewinn verkaufte Audi im dritten Quartal nur noch 366.000 Autos - ein Viertel weniger als im Vorjahresquartal. "Durch die Engpässe werden wir dieses Jahr eine knappe sechsstellige Zahl an Autos verlieren", sagte Rittersberger. "Aktuell haben wir in Ingolstadt und Neckarsulm immer wieder Kurzarbeit, auch im Oktober. Wir hoffen, dass es in den nächsten Monaten etwas stabiler läuft. Wir versuchen, die Produktion tagesgenau zu optimieren."Anfang kommenden Jahres erwarte er zwar eine leichte Verbesserung bei der Halbleiter-Versorgung, aber eine Normalisierung sei noch nicht in Sicht.
Der Umsatz fiel im Vergleich zum Vorjahresquartal um 13 Prozent auf 11,2 Milliarden Euro, das operative Ergebnis sank leicht auf 740 Millionen Euro. Die Umsatzrendite verfehlte mit 6,6 Prozent den selbstgesteckten Korridor.