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Produktionskürzungen: Streit mit Daimler-Betriebsrat verschärft sich

15.10.2012 09:00 Uhr
Mercedes-Werk in Sindelfingen
Der Streit bei Daimler um Produktionskürzungen für das Werk Sindelfingen verschärft sich.
© Foto: Daimler

Jörg Hofmann, baden-württembergischer IG-Metall-Chef und Mitglied des Aufsichtsrats, hatte der Konzernspitze Rambo-Politik vorgeworfen. Die sieht das freilich anders - und ärgert sich über die Stimmungsmache.

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Der Streit um die Produktionskürzungen bei Daimler in Sindelfingen könnte noch in diesem Monat vor eine Schiedsstelle kommen. Wie ein Konzernsprecher am Montag sagte, rechnet Daimler bereits im Oktober mit einem entsprechenden Termin. Ob es dann zu einem Schlichterspruch komme oder weitere Termine anberaumt werden müssten, sei jedoch offen. Der Autobauer hatte in der vergangenen Woche eine Einigungsstelle angerufen, weil sich Unternehmen und Betriebsrat nicht auf eine Umstellung der Arbeitszeit in Daimlers größtem Produktionswerk einigen konnten.

So hatte sich der Streit am Wochenende nochmals verschärft. "Notwendige Diskussionen über längst bewährte Flexibilitätsinstrumente als Rambo-Methoden zu bezeichnen, ist reine Stimmungsmache, mit der man sich selbst disqualifiziert", sagte der Daimler-Personalvorstand Wilfried Porth der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montag). Porth reagierte damit auf Äußerungen von Betriebsräten und Gewerkschaftern.

Den Begriff "Rambo-Politik" hatte Jörg Hofmann am Freitag verwendet. Hofmann ist baden-württembergischer IG-Metall-Chef und auch Mitglied des Aufsichtsrats der Daimler AG. "Wir können an der Spitze dieses Konzerns keine Rambo-Politik gegenüber den Beschäftigten und Belegschaftsvertretungen akzeptieren", hatte Hofmann nach einer hitzigen Belegschaftsversammlung im Mercedes-Werk Sindelfingen gesagt. "Wer bei so einem Vorgehen noch motivierte Mitarbeiter erwartet, sollte dringend einen Kurs für erfolgreiche Personalführung besuchen."

Ausgangspunkt des Streits ist der bevorstehende Modellwechsel für die Mercedes S-Klasse im nächsten Jahr. Weil typischerweise in den Monaten davor die Nachfrage sinkt, möchte Daimler die Produktion einstweilen auf einen Einschichtbetrieb umstellen, und auf diese Weise rund 50.000 Autos weniger bauen. Entsprechend würden die Mitarbeiter Minus-Stunden auf ihren Zeitkonten anhäufen. Ein Konzernsprecher bezeichnete diese Zahl am Sonntagabend als unzutreffend. "Es handelt sich um eine Zahl im vierstelligen Bereich", sagte er.

Zeitung: Daimler schickt 300 Leiharbeiter nach Hause

Der Autobauer hat laut einem Zeitungsbericht in seinem Werk in Stuttgart-Untertürkheim die Verträge von rund 300 der insgesamt etwa 720 Leiharbeiter nicht verlängert. Das Unternehmen habe Sparmaßnahmen als Begründung genannt, berichten die "Stuttgarter Nachrichten" unter Berufung auf Betriebsratskreise. Daimler wollte den Bericht am Wochenende nicht kommentieren. (dpa)

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