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Probleme bei Zulieferteilen: BMW senkt Gewinnprognose

10.09.2024 16:41 Uhr | Lesezeit: 1 min
Eingang der BMW-Zentrale in München
BMW-Zentrale in München
© Foto: BMW

In China läuft das Geschäft des Autobauers schwächer als erwartet – und jetzt kommt noch ein Problem mit zugelieferten Bremsen in 1,5 Millionen Autos dazu. Das verhagelt BMW das Geschäftsjahr.

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BMW hat seine Absatz- und Gewinnerwartungen für das laufende Jahr gekappt. Gründe seien zum einen Rückrufe und Auslieferungssperren wegen Problemen bei Zulieferteilen, zum anderen schwache Verkaufszahlen in China, teilte der Konzern am Dienstag in München mit. Damit dürfte der Gewinn vor Steuern im Vergleich zum Vorjahr nicht nur leicht, sondern um mindestens zehn Prozent zurückgehen. 

Die Probleme bei einem zugelieferten Bremssystem betreffen laut BMW insgesamt mehr als 1,5 Millionen Autos und verursachten im laufenden Quartal Gewährleistungskosten in hoher dreistelliger Millionenhöhe. Die Auslieferungssperren für 320.000 noch nicht an Kunden übergebene Autos würden weltweit zu negativen Absatzeffekten im zweiten Halbjahr führen, hieß es. 

Dazu kommt auch noch die weiterhin gedämpfte Nachfrage in China. BMW war dort bislang viel optimistischer als die Konkurrenz gewesen. Aber "trotz der Stützungsmaßnahmen der Regierung hält die Kaufzurückhaltung weiter an", erklärte das Unternehmen. 

Absatz und Gewinn unter Vorjahr  

Der Vorstand senkte daher seine Jahresprognose: Bei den Auslieferungen an Kunden erwartet er nun keinen leichten Anstieg mehr, sondern einen leichten Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Die Ebit-Marge, also der vom Umsatz als Betriebsergebnis bleibende Anteil, dürfte im Autosegment nur noch zwischen sechs und sieben Prozent liegen – bisher hatte BMW acht bis zehn Prozent angepeilt. Der Gewinn vor Steuern dürfte deutlich unter Vorjahr liegen. Im vergangenen Jahr hatte BMW 2,55 Millionen Autos verkauft, im Kerngeschäft eine Ebit-Marge von 9,8 Prozent erzielt und 17,1 Milliarden Euro Gewinn vor Steuern erwirtschaftet. 

Continental bildet Rückstellung 

Der Zulieferer Continental teilte mit, dass er für BMW das integrierte Bremssystem fertigt, das teilweise ausgetauscht wird. Die Funktion eines elektronischen Bauteils sei möglicherweise beeinträchtigt. Die Bremsleistung liege aber immer über den gesetzlich geforderten Standards. "Wir haben Rückstellungen im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich gebildet und gehen davon aus, dass dies für den Garantiefall ausreichen wird", teilte Continental mit.

Das sogenannte Integrierte Bremssystem (IBS) macht den Münchnern schon seit mehreren Monaten Probleme. Der Fehler kann zum Ausfall der hydraulischen Bremskraftunterstützung führen, so dass die Bremse stärker als gewohnt getreten werden muss. Zudem können ABS und ESP ausfallen. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat schon im Frühjahr einen überwachten Rückruf gestartet. Betroffen sind diverse BMW-Modelle aus den vergangenen zwei Jahren sowie der technisch verwandte Alpina XB7. Bei den betroffenen Fahrzeugen wird soweit notwendig eine Software installiert, die einen potentiellen Ausfall im Vorhinein erkennen und eine Warnung des Fahrers veranlassen kann. Ist das IBS fehlerhaft, wird es ersetzt.

Aktienkurs auf Talfahrt

Die BMW-Aktie gab nach der Gewinnwarnung am Nachmittag um fast acht Prozent nach, die Aktie des Zulieferers Continental fiel um sieben Prozent, auch andere Automobilwerte rauschten nach unten. BMW nannte den Namen des Bremsen-Zulieferers nicht, kündigte aber an, Regress zu fordern. Zwischen drei und fünf Prozent der gelieferten Bauteile seien fehlerhaft, aber alle müssten überprüft werden. 

Die deutsche Autoindustrie steckt derzeit in der Krise. Zu allgemeinen Standortproblemen kommen die Lasten der Transformation, das maue Geschäft im größten Einzelmarkt China und die schrumpfende Nachfrage nach Elektroautos in Europa, wo die Unternehmen viel dafür investiert haben. Der deutsche Branchenprimus VW schließt Werksschließungen und Entlassungen in Deutschland nicht mehr aus. Continental, einer der größten Zulieferer, will Tausende Stellen streichen, ZF baut ebenfalls im großen Stil Jobs ab, auch Branchenprimus Bosch muss sparen.


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