Autos haben weiterhin Konjunktur. Laut einer aktuellen Analyse der Marktbeobachter von R. L. Polk übertraf die globale Nachfrage nach teilweise vorläufigen Ergebnissen im Juli mit elf Prozent den Vorjahresmonat. Demnach wurden im Berichtsmonat weltweit über 5,86 Millionen Pkw verkauft. In den ersten sieben Monaten 2012 betrug die Zahl der Neuzulassungen mehr als 42 Millionen – ein Zuwachs um 10,4 Prozent über Vorjahr.
Positiv entwickelte sich vor allem die Region Asien/Pazifik, die nach vorläufigen Berechnungen im Juli 17 Prozent mehr Neuzulassungen verzeichnen konnte als im Vorjahr. Der japanische Markt wuchs den Angaben zufolge aufgrund starker Incentives sogar um 44 Prozent. Lateinamerika lag im Juli zehn Prozent über dem Vorjahr, kumuliert liegt diese Region inzwischen wieder fast auf Vorjahresniveau. Nach schwachen Jahresbeginn konnte sich vor allem Brasilien mit zuletzt 16 Prozent Wachstum wieder an die Spitze setzen.
Mit einem Neuzulassungsplus von 8,6 Prozent zeigte sich Osteuropa im Juli von der Entwicklung in einigen westeuropäischen Ländern und der Schuldenkrise noch weitgehend unbeeindruckt. Besonders dynamisch entwickelte sich Russland (plus 14 Prozent). Westeuropa hingegen kämpft weiter mit der Staatsschuldenkrise und einem schrumpfenden Markt (minus acht Prozent). Außer Großbritannien lagen im Juli alle Märkte im Minus.
Neues Rekordniveau in 2012 erwartet
Für das Gesamtjahr 2012 prognostiziert Polk ein neues weltweites Rekordniveau mit rund 70,7 Millionen Pkw-Verkäufen. Das wären 7,2 Prozent mehr als 2011. So erwarten die Branchenbeobachter fast 13 Prozent mehr Zulassungen in Asien/Pazifik – vorausgesetzt, dass die Nachfragedynamik in China nicht weiter an Fahrt verliert, sondern um elf Prozent zunimmt. Für die nordamerikanischen Staaten rechnen die Experten mit einer weiteren Erholung auf fast 17 Millionen Neuzulassungen.
Während Osteuropa aufgrund der guten Situation in Russland 2012 um fast sieben Prozent wachsen könnte, bleibt die Pkw-Nachfrage in Westeuropa rückläufig (minus acht Prozent). Dabei gehen die Analysten auch für Deutschland von einem leichten Rückgang aus. Insgesamt werde der Westeuropa-Markt um über eine Million schrumpfen, hieß es. Am meisten zu leiden hätte dabei Frankreich (minus 280.000 Einheiten) und in Italien (minus 344.000). (se)
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- R. L. Polk - Weltmarkt - Juli 2012 (85.4 KB, IMAGE/JPEG)
- R. L. Polk - Weltmarkt - Prognose 2012 (105.4 KB, IMAGE/JPEG)