Das Stühlerücken bei Opel geht weiter: Am Dienstag ist GM-Manager Walter G. Borst zum Aufsichtsratsvorsitzenden der Adam Opel-GmbH gewählt worden. Nach der Ernennung von Nick Reilly zum Chef von Opel und Vauxhall in Europa Anfang Dezember sitzen nun wieder zwei Top-Manager der US-Mutter General Motors (GM) an der Opel-Spitze. Sie sollen den angeschlagenen Autobauer sanieren und dafür rund 8.000 der 48.000 Stellen in Europa abbauen. Der 48 Jahre alte US-Amerikaner Borst ist als GM-Vizepräsident für Finanzen zuständig. "Eine meiner Aufgaben besteht darin, die Liquidität der Gesellschaft zu sichern", sagte er nach seiner Wahl am Dienstag im Opel-Kontrollgremium. Er habe bei der GM-Insolvenz im Sommer eine aktive Rolle gespielt und sei in die Verhandlungen mit der US-Regierung eingebunden gewesen. "Mit der Situation bei Opel bin ich ebenfalls vertraut, insbesondere da ich anfangs an den Gesprächen mit der deutschen Regierung teilgenommen habe." Borst war erst Anfang Dezember in den Aufsichtsrat der Adam Opel GmbH berufen worden und tritt nun die Nachfolge des früheren Chefs von GM Europe, Carl-Peter Forster, an. Forster hatte Opel Anfang November nach dem geplatzten Verkauf verlassen. Er hatte sich für eine Übernahme durch den Zulieferer Magna ausgesprochen. Der GM-Verwaltungsrat beschloss hingegen nach monatelangen Verhandlungen, die deutsche Tochter doch zu behalten.
Personalie: Borst neuer Vorsitzender des Opel-Aufsichtsrats
GM-Vizepräsident Walter G. Borst ist zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden von Opel gewählt worden. Er folgt auf den früheren Chef von GM Europe, Carl-Peter Forster, der Opel im Streit um einen möglichen Verkauf verlassen hatte.
Theo Retisch