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Neue Kosten für Stromkunden: Elektroautos machen Netzausbau teurer

13.04.2017 08:44 Uhr
Elektromobilität Betankung Stecker Kabel Sonne erneuerbare Energien
Auf Deutschlands Stromkunden kommen wegen der massiven Ausbaupläne für die Elektromobilität neue Kosten zu.
© Foto: Fotolia / Petair

Eine Million Elektroautos will die Bundesregierung bis 2020 auf die Straße bringen, bis 2030 sechs Mal so viele. Dafür müssen Zehntausende neue Ladesäulen ans Stromnetz angeschlossen werden - was Folgen für Verbraucher hat.

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Auf Deutschlands Stromkunden kommen wegen der massiven Ausbaupläne für die Elektromobilität neue Kosten zu. Um die Ladesäulen für Elektroautos mit Strom zu versorgen, müsse das Stromnetz spürbar ausgebaut werden, erklärte ein Sprecher der Bundesnetzagentur. Das gelte für Verteilnetze und die großen Stromautobahnen. Bezahlt werden Netzausbauten von den Stromkunden über Aufschläge auf den Strompreis.

Nach Schätzung der Nationalen Plattform Elektromobilität sind allein für die geplanten eine Million E-Autos bis 2020 rund 70.000 Ladepunkte und gut 7.100 Schnellladesäulen erforderlich. Bisher gibt es laut Branchenverband BDEW gerade einmal ein Zehntel davon, die Zahl der Säulen wächst in jüngster Zeit aber kräftig. Schon jetzt machen die Netzentgelte rund ein Viertel des Strompreises für Haushaltskunden aus. Gleichzeitig wollen die deutschen Autobauer ihr Angebot an Elektroautos massiv ausbauen.

Wie viel der Anschluss der Säulen kosten werde, lässt sich laut BDEW noch nicht genau beziffern. Die bisher veranschlagten Kosten für den Netzausbau in den kommenden Jahren ohne Ladesäulen betragen bereits mehr als 30 Milliarden Euro. Die Region Hannover - Braunschweig - Göttingen - Wolfsburg verwies etwa auf die "Schnellladelücke" zwischen Hamburg und Hannover entlang der A7.

Das Ziel von einer Million Elektroautos ist nur ein Zwischenschritt. Für 2030 plant die Bundesregierung sechs Millionen Elektroautos. In Deutschland fahren laut Kraftfahrtbundesamt rund 45 Millionen Personenwagen, davon erst 34.000 reine Elektroautos.

Mehr Modelle, mehr Nachfrage

Vergangenes Jahr hatte Matthias Wissmann, Präsident des Verbands der Automobilindustrie, angekündigt, deutsche Hersteller wollten bis 2020 ihr Angebot auf knapp 100 Elektromodelle erhöhen. "Daraus leiten wir die künftig steigende Nachfrage nach E-Autos ab", sagte er. "Wir rechnen damit, dass im Jahr 2025 etwa 15 bis 25 Prozent der Neuzulassungen elektrisch unterwegs sein werden."

Das heißt für die Region in Niedersachsen, dass nicht nur Schnellladesäulen her müssen, sondern vor allem einfache Lademöglichkeiten. Auch die Autobauer sind gefordert: Mittelfristig soll der Vertrag für ein Gemeinschaftsunternehmen von BMW, Daimler, Volkswagen und Ford für den gemeinsamen Bau von Schnellladestationen unterschriftsreif sein, sagte ein VW-Sprecher. In einem ersten Schritt sollen 400 Schnellladestationen entlang der großen Verkehrsachsen in Europa entstehen. Bis 2020 werden Tausende Stationen angepeilt.

Doch Schnellladestationen mit hoher Leistung von bis zu 350 Kilowatt stellen hohe Anforderungen an das Stromnetz. Dafür seien vielfach Netzverstärkungen nötig, sagte ein Sprecher des Energiekonzerns Eon. Das sei zwar technisch kein Problem, koste aber Geld.

Ungerechte Finanzierung?

Verbraucherschützer fordern mehr Gerechtigkeit bei der Finanzierung des Netzausbaus: "Der Staat, die Konzerne und die Autofahrer müssen zahlen, aber doch nicht - wie bisher - der Endverbraucher über die Stromrechnung", sagte Udo Sieverding von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.

Den zusätzlichen Strom für Elektroautos zu erzeugen, ist aus der Sicht der Branche wohl kein Problem: Der Stromverbrauch von in der Spitze bundesweit gut 80 Gigawatt wachse damit voraussichtlich um weniger als 0,5 Prozent, sagte der Eon-Sprecher.

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KOMMENTARE


egon samu

13.04.2017 - 09:32 Uhr

Die edle Politik agiert wieder einmal voll am Bedarf und an den Interessen der Bürger vorbei.Grüngutmenschliche, naive Ideologie wird vor gut überlegte, physikalisch begründbare, gründlich vorbereitete und der Mehrheit Nutzen bringende Politik gestellt. Unter der Führung einer promovierten Füsikerin....


hwb

16.04.2017 - 22:33 Uhr

Wen wundert das noch, die gewählten Politiker arbeiten schon lange nicht mehr im Sinne der Bürger und für die Interessen der Bürger, Trump, Putin, Erdogan, Kaczyński, Merkel, Schulz und "Umweltschützer" sind nur noch populistisch im eigenen Interesse aktiv. Ich sehe schlimme Zeiten auf uns zukommen, wenn sich die Bürger, in welchem Land auch immer, das nicht mehr gefallen lassen und weil eine Wahl keine Änderung dieses Verhaltens erwarten lässt, selbst aktiv werden. Frau Merkel glaubt wohl tatsächlich dass wir mit unseren 60 Mio. Menschen unter unserer Käseglocke Deutschland die Welt, das Weltklima und den Weltfrieden retten können. Gemein und Verwerflich ist nur, dass die Kosten immer nur auf die Endverbraucher abgewälzt werden. Politiker, vor allem Physiker sollten jedoch wissen, der letzte Tropfen lässt immer das Fass überlaufen, ob die selbsternannten "Gutmenschen" (Politiker) das noch erkennen können?


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