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Neuausrichtung: VW will mit Kernmarke mehr Gewinn machen

05.05.2017 14:19 Uhr
Volkswagen will mit seiner lange gewinnschwachen Kernmarke VW im laufenden Jahr deutlich mehr Geld verdienen.

Der Abgas-Skandal ist noch nicht ausgestanden, doch Volkswagen blickt mit seiner Kernmarke VW nach vorn. Schon das erste Quartal fiel nicht schlecht aus - und auch im Gesamtjahr soll das so bleiben. Das Ziel: weg vom Image des Sorgenkinds im Konzern.

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Volkswagen will mit seiner lange wenig profitablen Kernmarke VW zur Aufholjagd beim Gewinn ansetzen. Das Sorgenkind mit den wichtigen Modellen Golf und Passat soll im laufenden Jahr operativ deutlich mehr Geld einbringen - die Umsatzrendite soll auf Jahressicht am oberen Ende der Bandbreite von 2,5 bis 3,5 Prozent liegen, wie das Unternehmen am Freitag in Wolfsburg mitteilte.

Im vergangenen Jahr hatte die Rendite auch wegen der Folgen des Abgas-Skandals lediglich 1,8 Prozent betragen - auf Basis der jetzt geltenden Bilanzierung wären es 2,1 Prozent gewesen: Einige Importeursgesellschaften, die auch Autos anderer Konzernmarken vertreiben, werden neuerdings nicht mehr zur Marke gezählt.

Die Stammmarke gilt immer noch als renditeschwach im Vergleich mit der Konkurrenz. Hersteller wie BMW und Daimler sind hier enteilt - Daimler fährt mit derzeit zweistelligen Prozentwerten vorneweg, bei BMW waren es 2016 immerhin noch 8,9 Prozent. Der VW-Konzern profitiert von ertragreicheren Töchtern wie Porsche und Audi. VW-Markenchef Herbert Diess wurde von BMW geholt, um den Autobauer profitabler zu machen.

Umbau kommt voran

Dazu vereinbarte das Unternehmen zusammen mit dem Betriebsrat auch einen "Zukunftspakt", der unter anderem den Wegfall von weltweit bis zu 30.000 Stellen vorsieht, 23 000 davon in Deutschland. Betriebsbedingte Kündigungen sind allerdings ausgeschlossen, und zwar bis Ende 2025. Zugleich sollen 9.000 Stellen in Zukunftsfeldern geschaffen werden, etwa für Software-Entwickler. Zwischenzeitlich hatte ein Streit um den "Zukunftspakt" zwischen Markenchef Herbert Diess und Betriebsratschef Bernd Osterloh fast für einen Eklat gesorgt.

Bis Ende 2020 soll der letzte der bislang 4.500 Leiharbeiter der Marke in Deutschland gegangen sein, wie Personalchef Karlheinz Blessing. Einige Leiharbeiter würden befristet übernommen. Die genaue Zahl stand zunächst nicht fest. Gleichzeitig hätten bereits 7.000 von 9.200 infrage kommenden Mitarbeitern zugestimmt, bis 2020 in Altersteilzeit zu wechseln. 

Rendite soll bis 2020 auf vier Prozent steigen

Auf mittlere Sicht bleibt es dabei, dass die Rendite bis 2020 auf vier Prozent steigen soll, 2025 sind 6 Prozent angepeilt. Im starken ersten Quartal hatte VW Pkw ein operatives Ergebnis von 869 Millionen Euro erzielt - was einer Marge von 4,6 Prozent entspricht. Vor einem Jahr war der operative Gewinn der Marke auch wegen des Abgas-Skandals noch auf 73 Millionen Euro eingebrochen. Das erste Quartal könne aber "kein Maßstab für das Gesamtjahr sein", mahnte Marken-Finanzchef Arno Antlitz. Verwiesen wurde etwa auf hohe Kosten für das Erreichen der Grenzwerte beim klimaschädlichen Kohlendioxid.

Der Umsatz der Kernmarke soll den Angaben zufolge in diesem Jahr um zehn Prozent zulegen - was gut 81 Milliarden Euro entsprechen würde. 2016 waren es nach der jetzt gültigen Bilanzierung 74 Milliarden Euro. Es gebe aber auch Risiken, betonte Diess: Vor allem in Nord- und Südamerika sei die Entwicklung unsicher, ebenso in Großbritannien und der Türkei. "Das Jahr wird also kein Selbstläufer", sagte Diess.

Elektroauto "ID" läuft in Sachsen vom Band

VW steht auch wegen des Skandals um manipulierte Dieselfahrzeuge unter Druck, alternative Antriebe zu entwickeln. Der Hoffnungsträger für den Start in die Ära der Elektroautos, der "ID", soll in Zwickau gefertigt werden. Das Fahrzeug werde ab 2020 auf den Markt kommen und solle bei den Kosten mit Dieselmodellen vergleichbar sein. Diess bekräftigte das Ziel, dass VW im Jahr 2025 rund eine Million E-Autos jährlich verkaufen und damit weltweiter Marktführer sein wolle.

Diess sieht dennoch eine Zukunft für den Diesel in Europa. Bei neuen Dieselmotoren gebe es keinen Anlass, die Autos aus den Städten zu verbannen, betonte er. Es gebe "gute Gründe, den Diesel nicht aufzugeben". (dpa)


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KOMMENTARE


Rudi S.

05.05.2017 - 18:58 Uhr

Es ist kaum mehr anzuhören. Was der kleine Arbeiter erwirtschaftet, wird von der Dummheit des Managements mit vollen Händen ausgegeben. ... un die brüsten sich dann mit Erfolgen? Wenn ich dann noch von Umbauplänen lese, stellen sich mir die Nackenhaare. Vielleicht sollte man endlich mal mit einem Umbau im Management beginnen?


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