Der Auto- und Motorradbauer BMW hat im ersten Quartal auch unter dem Strich deutlich mehr verdient als vor einem Jahr. Der Überschuss sei von Januar bis Ende März um 31 Prozent auf 2,15 Milliarden Euro gestiegen, teilte der Daimler- und Audi-Konkurrent am Donnerstag in München mit. Nachdem das Unternehmen im April bereits ein zweistelliges Umsatzplus und einen starken Anstieg beim Vorsteuer-Ergebnis gemeldet hatte, ist dies keine große Überraschung mehr. Für das Gesamtjahr stellt BMW weiterhin mehr Verkäufe und auch mehr Gewinn in Aussicht - trotz hoher Investitionen in E-Mobilität, autonomes Fahren und neue Modelle.
BMW-Chef Harald Krüger warnte bei der Vorlage der Quartalsbilanz vor einer Verteufelung des Dieselmotors. Ohne Dieselautos seien die Klimaziele der EU nicht erreichbar, sagte der Manager am Donnerstag in München und forderte: "Eine vernünftige Debatte lässt sich nur auf der Basis von Fakten führen." Feinstaubalarm und Fahrverbote für Diesel würden oft in einem Atemzug genannt, obwohl Feinstaub nur mindestens zehn Jahre alte Dieselautos ohne Partikelfilter betreffe. Ein heutiger Euro-6-Diesel verbrauche 25 Prozent weniger Kraftstoff als ein Benziner und stoße 15 Prozent weniger CO2 aus, sagte Krüger. Die Diskussion verunsichere die Kunden, auch wenn die Münchner beim Verkauf noch nicht viel davon merkten: In Deutschland sei der Anteil des Diesels am gesamten BMW-Absatz im ersten Quartal von 65 auf 64 Prozent leicht gesunken, weltweit sei er mit 34 Prozent stabil geblieben.
Laut dem Umweltbundesamt übersteigt der Stickoxid-Ausstoß von Euro-5- und auch neueren Euro-6-Dieselautos auf der Straße den EU-Grenzwert. Ob BMW die Kosten einer Nachrüstung übernehmen würde und wie viele Fahrzeuge betroffen wären, sagte Krüger nicht. Dazu liefen Gespräche. Der Autoverband VDA hält Nachrüstungen für unwirtschaftlich, VW-Chef Mathias Müller will die Frage intensiv prüfen. Krüger kritisierte einen Flickenteppich unterschiedlicher Vorschriften bis zu einzelnen Kommunen: "Die individuelle Mobilität und der Diesel brauchen einen möglichst einheitlichen Rahmen - auf nationaler Ebene hier in Deutschland wie auch in der EU." (dpa)