Ein baldiger Einstieg in die Formel 1 ist für Volkswagen derzeit kein Thema. "Es gibt da keine konkreten Pläne", hieß es am Dienstag aus der Wolfsburger Konzernzentrale. Auch die neue Tochter Porsche hielt sich in Stuttgart nach wie vor bedeckt zu anhaltenden Spekulationen über ein mögliches Engagement in der "Königsklasse" des Motorsports. Von einer spruchreifen Formel-1-Strategie könne momentan "überhaupt keine Rede" sein. Man beobachte die Rennszene aber weiterhin sehr genau, sagte ein Sprecher.
VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch lehnte nach einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Dienstag) inzwischen eine Beteiligung an der höchsten Rennserie ab. In den vergangenen Wochen waren immer wieder Vermutungen laut geworden, Volkswagen werde im Zuge der Porsche-Eingliederung seine Rennsport-Aktivitäten neu aufstellen. Ob das Dementi aus Wolfsburg mit dem weiterhin unklaren Zeitplan für die vollständige Porsche-Übernahme zusammenhängen könnte, wollte der Sportwagenbauer nicht kommentieren.
Dem Zeitungsbericht zufolge führte der VW-Konzern Gespräche über einen eigenen Einstieg oder die Ausrüstung bestehender Rennställe mit einem Volkswagen-Motor. Unter anderem hätten die Teams Red Bull und McLaren Interesse an einer Zusammenarbeit gezeigt. Porsche hatte Anfang Oktober "Überlegungen für die 'erste Liga' - also entweder Le Mans oder auch die Formel 1" bestätigt. Diese seien aber bislang nicht über das Stadium bloßer Planspiele hinausgekommen.
Porsche war zuletzt 1991 als Motoren-Hersteller für Footwork in der Formel 1 dabei. Von 1957 bis 1962 waren die Stuttgarter auch mit einem eigenen Rennstall in der Formel 1 vertreten. Dabei gelang 1962 ein Sieg beim Großen Preis von Frankreich. (dpa)