Dekra hat den Lausitzring erworben. Die Motorsport-Anlage in Südbrandenburg soll ab November 2017 ein Testzentrum für automatisiertes und vernetztes Fahren werden, wie die Prüfgesellschaft am Montag in Klettwitz mitteilte. In unmittelbarer Nähe betreibt das Unternehmen bereits seit 2003 ein "Dekra Technology Center" (DTC).
"Wir investieren in Klettwitz in die Zukunft der Mobilität und in die Zukunft von Dekra", erklärte Vorstandschef Stefan Kölbl. Der Standort werde wichtiger Bestandteil eines internationalen Testverbunds, den man für mehr als 30 Millionen Euro in Europa und Asien errichte. In Klettwitz werde ein zweistelliger Millionen-Betrag investiert. Dort stehe der Aufbau von Testanlagen für alle Aspekte des automatisierten Fahrens im Mittelpunkt. Ergänzt werde dies mittelfristig durch Prüfkapazitäten beim Thema Konnektivität.
Das Dekra-Investment soll auch hochwertige neue Arbeitsplätze in die Region bringen. "Der personelle Ausbau erfolgt schrittweise und folgt logisch den Notwendigkeiten zur Prüfung automatisierter Fahrfunktionen", sagte DTC-Leiter Volker Noeske. Aktuell sind am Lausitzring 48 Mitarbeiter beschäftigt, inklusive Saisonkräften. Die Planungen sehen vor, dass mittelfristig 70 hochspezialisierte Mitarbeiter hinzukommen werden – zusätzlich zu den bisher knapp 100 Beschäftigtn im DTC.
Wie es mit dem Motorsport an dem Standort weitergeht, ist ungewiss. Dekra selbst will keine Rennen veranstalten. Man sei aber offen, wenn Dritte das Gelände für Großveranstaltungen nutzen wollen, hieß es. Der bisherige Betreiber, die EuroSpeedway Verwaltungs GmbH, hatte dem Verkauf nach eigenen Angaben auch zugestimmt, weil an der Anlage, die seit 2000 existiert, viele Investitionen im zweistelligen Millionenbereich notwendig geworden wären. (rp)