Mitsubishi: Ohne Agentursystem in die Zukunft
Die Emil Frey-Gruppe hat offensichtlich handelspolitische Vorbehalte gegen das Geschäftsmodell der Agentur. AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat sprach darüber und über das aktuelle Marktgeschehen mit Jens Schulz, General Manager Sales, Mitsubishi Motors Deutschland Automobile GmbH.
AUTOHAUS: Herr Schulz, wie charakterisiert der Vertriebschef das erste Quartal 2022 für Mitsubishi in Deutschland?
Jens Schulz: Das neue Jahr begann mit gemischten Gefühlen. Wer muss gegenwärtig nicht mit großen Unsicherheiten leben? Corona, Halbleiterknappheit und jetzt seit 24. Februar der Ukraine-Krieg. Alles Zeichen für ein schwieriges Jahr. Gerade vor dem Hintergrund dieser Unsicherheiten sind wir mit einem Zulassungsplus von 37 Prozent sehr zufrieden; aktuell gehört Mitsubishi zu den Marken, die am erfolgreichsten in das neue Jahr gestartet sind. Ein wichtiger Erfolgsgrund ist sicherlich die schnelle Verfügbarkeit, die wir für auch im weiteren Jahresverlauf anbieten können. Hinzu kommt: im Januar wurden der neue ASX für Anfang 2023 und der neue Colt für Ende 2023 angekündigt – zwei wichtige Modelle, die unser Line-up vervollständigen werden, und die ein klares "Ja" zur Zukunft von Mitsubishi in Deutschland sind.
AH: Auch wenn es nicht Ihre Zuständigkeit ist: Wie entwickelte sich das Aftersales-Geschäft?
J. Schulz: Wir haben aufgrund hoher Kundenloyalität traditionell ein sehr gutes Werkstattgeschäft. Diese Stammkundenpflege gestalten unsere familienorientierten Handelsbetriebe sehr gut. Das Werkstattgeschäft lief gut, dennoch gibt es Corona-Einwirkungen, z.B. kurzfristige Absagen von Werkstattterminen. Wir unterstützen aber unsere Händler ganz konkret mit Marktbearbeitungsmaßnahmen, also Sonderaktionen für Bestandskunden.
Mitsubishi verzichtet gezielt auf Agenturmodell
AH: Es steht die neue GVO an. Das ist je nach Marke mit einem neuen Handelsvertrag verbunden. Dort wird vielfach auf das Agentursystem umgestellt. Wie sieht das im Hause MMC aus?
J. Schulz: Wir haben keine Planung, unser Vertriebssystem Richtung Agentur zu verändern. Wir sehen große Vorteile im bestehenden selektiven Vertriebssystem, und zwar mit dem Händler als wichtigsten Ansprechpartner für den Kunden. Wir sehen für mindestens die nächsten acht bis zehn Jahre eine begründete Berechtigung für den stationären Handel (...)
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