"Die Straßen werden immer voller – fahr Messerschmitt Kabinenroller". So lautete ein Werbeslogan für das dreirädrige Kultfahrzeug, das auch als "Schneewittchensarg" bekannt ist. Eine Sonderausstellung im Technik Museum Speyer würdigt ab 10. August die Entwicklung des Ingenieurs Fritz M. Fend aus Rosenheim, Zu sehen sind ca. zehn Fahrzeuge, darunter ein Messerschmitt "Tiger" von 1959, einige Modelle des KR200 mit Plexiglashaube und als Roadster sowie der Nachbau des Rekordfahrzeugs, mit dem 1955 auf dem Hockenheimring in einem 24-stündigen Renneinsatz 22 Weltrekorde aufgestellt wurden.
Fends Erfindung ging 1953 in Serie. In den ehemaligen Flugzeughallen der Regensburger Messerschmitt-Werke wurde der KR175 gefertigt, ein zweisitziger Kabinenroller mit 175-ccm-Motor und 9 PS Leistung. Das preiswerte "Fahrzeug des kleinen Mannes" erfreute sich schnell großer Beliebtheit und in den darauf folgenden Jahren erschienen verschiedene Modelle des flotten Dreirads. Doch während der Wirtschaftswunderjahre wuchsen die Ansprüche der Autokäufer, so dass 1964 die Produktion nach etwa 40.000 gebauten Exemplaren eingestellt wurde.
Einigen treuen Kabinenroller-Fahrern (KaRo–Fahrern) ist es zu verdanken, dass 1974 der Messerschmitt-Club Deutschland e.V. gegründet wurde. Heute besteht der Club aus 800 Mitgliedern weltweit. Neben regelmäßigen Treffen sind natürlich die Erhaltung, die Wiederherstellung und die Pflege der Fahrzeuge Hauptziele des Vereins. Gemeinsam mit dem Technik Museum Speyer bis zum 10. April 2013 die Sonderausstellung. (ng)
Messerschmitt Kabinenroller: Sonderausstellung zum "Schneewittchensarg"
Gemeinsam mit dem Messerschmitt-Club veranstaltet das Technik Museum Speyer vom 10. August bis zum 10. April 2013 eine Sonderausstellung über das "Fahrzeug des kleinen Mannes".