Nach der Abspaltung des Financial Services-Bereichs für Daimler Trucks stellt sich die Mercedes-Benz Mobility AG (ehemals Daimler Mobility) auf globaler Ebene neu auf. Wie die Konzernsparte am Dienstag mitteilte, werden zum 1. April 2022 die 36 Landesgesellschaften, die in den Märkten das Leasing-, Finanzierungs- und Versicherungsgeschäft verantworten, künftig direkt angesteuert. Bisher erfolgte die Steuerung über drei Regionalzentren für Europa, Asien-Pazifik, Afrika und China (APAC) sowie Amerika.
Die neue Organisationsstruktur soll nach Firmenangaben nicht nur die Steuerungsebenen reduzieren und die Komplexität senken. Sie werde auch dazu beitragen, strategische Initiativen im Rahmen der Transformation schneller und effizienter umzusetzen. Dies gelte insbesondere mit Blick auf den Ausbau von digitalen Kundenangeboten, flexiblen Finanzprodukten und die Umstellung auf vermehrt online-basierte Vertragsabschlüsse, hieß es in Stuttgart.
Parallel dazu schafft Mercedes-Benz Mobility im Vorstand die neue Funktion des "Chief Customer Officer (CCO)". Diese wird ab April von Peter Zieringer bekleidet; der erfahrene Manager ist seit 1993 im Konzern, zuletzt war er für das Mobilitätsgeschäft in Europa verantwortlich. Als künftiger CCO berichtet Zieringer an Vorstandschef Franz Reiner und fungiert als zentrale Schnittstelle zum Pkw- und Van-Vertrieb von Mercedes.
Im Rahmen der Neuorganisation übernimmt auch Yvonne Rosslenbroich neue Aufgaben. Die aktuelle Vorständin für die APAC-Region soll künftig die Umsetzung der strategischen Kernprojekte bei Mercedes-Benz Mobility vorantreiben. Peter Henn bleibt dagegen Chef für die Märkte USA, Kanada und Mexiko sowie CEO von Mercedes-Benz Financial Services in den USA, er wird seine bisherige Verantwortung aber künftig als Leiter Mercedes-Benz Mobility Nordamerika und Mitglied des Mercedes-Benz Mobility Executive Committees wahrnehmen.
Die neue Führungsmannschaft
Der Vorstand der Mercedes-Benz Mobility besteht damit ab 1. April aus Franz Reiner (CEO), Eefje Dikker (CHRO), Gerrit-Michael Dülks (CFO), Jörg Lamparter (COO) und Peter Zieringer (CCO).
Die Geschäftssparte erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 27,9 Milliarden Euro und verbuchte einen um Sondereffekte bereinigten EBIT in Rekordhöhe von 3,4 Milliarden Euro (2020: 1,6 Milliarden Euro). Gründe hierfür waren die verbesserte operative Geschäftsentwicklung der Mobilitäts- und Flottendienstleistungen, geringere Refinanzierungskosten sowie niedrigere Kreditrisikokosten. Im vergangenen Jahr finanzierte oder verleaste der Unternehmensbereich weltweit rund jedes zweite Fahrzeug der Mercedes-Gruppe. Dies entspricht einem Vertragsvolumen von 133,7 Milliarden Euro.