Bei Opel bahnt sich der nächste Konflikt an. Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ; Online-Ausgabe) unter Berufung auf Betriebsrat und Gewerkschaft meldete, will Firmenchef Karl-Friedrich Stracke einen Teil der Astra-Produktion aus dem Stammwerk Rüsselsheim abziehen. Nach den Restrukturierungsplänen der US-Konzernmutter General Motors solle der Kompaktwagen künftig auch im polnischen Gliwice hergestellt werden. Ein Opel-Sprecher wollte den Bericht nicht kommentieren.
Den "FAZ"-Informationen zufolge sollen von den 30.000 Astras, die jährlich in Rüsselsheim vom Band laufen, 10.000 künftig Gliwice montiert werden. Ansonsten müssten in dem wegen rückläufiger Bestellungen schlecht ausgelastenden Werk Beschäftigte entlassen werden. In Rüsselsheim dagegen würde nur die eigentlich angestrebte dritte Schicht nicht eingerichtet, hieß es.
Für die Produktionsverlagerung braucht Stracke die Zustimmung von Betriebsratschef Wolfgang Schäfer-Klug. Es ist zu erwarten, dass die Arbeitnehmervertreter im Gegenzug Garantien verlangen werden, um das Stammwerk Rüsselsheim zu sichern. Dort wird neben dem Modell Astra nur die Mittelklasselimousine Insignia produziert.
Opel leidet derzeit unter der Schwäche des europäischen Automarkts. In den ersten beiden Monaten 2012 gingen die Zahl der Verkäufe in den Ländern der EU und EFTA um ein Fünftel auf 116.248 zurück. Der Marktanteil schrumpfte auf 6,0 Prozent (Vj: 6,9 Prozent). (rp)
K. Wempe
Th.Schwenk
Michael Kühn