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Bochum: Opelaner mahnen Lösungen für 2015 an

02.04.2012 09:23 Uhr
Bochum: Opelaner mahnen Lösungen für 2015 an
Die Bochumer Opelaner lehnen eine Schrumpfkur ab. Sie fordern eine Öffnung des Weltmarkts für Opel.
© Foto: Volker Hartmann/dapd

Die Beschäftigten im Werk Bochum lehnen eine Schrumpfkur ab. Sie fordern eine Öffnung des Weltmarkts für den Autohersteller. Das sei die einzige Überlebenschance.

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Die Opel-Belegschaft in Bochum dringt auf eine Lösung für die Krise. Betriebsrat und Beschäftigte warfen am Samstag dem Management von Opel und der Konzernmutter General Motors (GM) Versagen vor. Auch auf der Belegschaftsversammlung in Bochum seien keine Lösungsmöglichkeiten vorgestellt worden, sagte der Betriebsratsvorsitzende des Werkes, Rainer Einenkel. Er erwartet erste Gespräche in den nächsten Tagen.

Werksschließungen wie von GM in Erwägung gezogen seien keine Lösung, sagte Einenkel. Durch Schließungen würde das ganze europäische Unternehmen bedroht. "Wenn hier geschlossen wird, würde das die Marke Opel nicht überleben." Der Betriebsrat fordert, dass GM Geld bereitstellt, um der Tochter neue Märkte zu erschließen, die die Konzernmutter bisher verweigert habe. "Opel muss aus der Käseglocke heraus." Durch Exporte über Europa hinaus könne Opel jährlich 150.000 Fahrzeuge mehr bauen. Außerdem sollte GM Chevrolet-Fahrzeuge für den europäischen Markt auch in Europa produzieren lassen. In Bochum könnten unter anderem 40.000 Chevrolet Orlando gebaut werden.

Für den schwächelnden europäischen Markt allein zu produzieren sei zu wenig, betonte Einenkel. Nur mit einer Öffnung der Märkte sei es möglich, die Überkapazitäten abzubauen, die GM mit 30 Prozent beziffere. Opel sei aber nicht die einzige Marke, die in Europa schwächele. Im laufenden Jahr könnten auch Autobauer wie Ford mit negativen Zahlen in Europa konfrontiert werden, sagte Einenkel.

Ein Konzept zum Gesundschrumpfen lehnen Betriebsrat, IG Metall und Beschäftigte ab. "Wir lehnen auch weitere Zugeständnisse ab", sagte Einenkel, der auch dem Opel-Aufsichtsrat angehört. Bis 2014 würden die Beschäftigten der europäischen Werke schon jährlich rund 250 Millionen Euro an Sanierungskosten beisteuern. Mehr gebe es nicht. Die Einkommen lägen bereits unter Tarif.

"GM und Opel müssen Geld in die Hand nehmen"

Einenkel und auch Nordrhein-Westfalens Arbeitsminister Guntram Schneider (SPD), der auf der Belegschaftsversammlung in Bochum zu 2.500 Beschäftigten sprach, verlangen Investitionen von GM in die Marktöffnung für Opel. "GM und Opel müssen Geld in die Hand nehmen", sagte Schneider. Werkschließungen müssten vom Tisch.

Nach Expertenansicht wird die Lage von Opel durch möglicherweise weiter rückläufige Verkaufszahlen der Autobranche in Europa erschwert. "Nach unseren Berechnungen müssten in Europa Kapazitäten für die Produktion von rund zwei Millionen Fahrzeugen abgebaut werden. Das entspricht etwa sieben Fabriken", sagte Klaus Stricker, Partner der Unternehmensberatung Bain & Company, der "Wirtschaftswoche". (dpa)

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