Der Lastwagenbauer MAN hat mit dem Betriebsrat und der IG Metall einen Sozialplan für den Abbau von 3.500 Stellen in Deutschland vereinbart. Betriebsbedingte Kündigungen seien bis 2026 nur mit Zustimmung der IG Metall möglich, teilte die VW-Konzerntochter am Dienstag in München mit. Nun sei "der Weg frei für eine umfassende und konsequente Neuausrichtung".
MAN will seine Lastwagen und Busse in den nächsten Jahren auf Elektroantrieb umstellen. Vorstandschef Andreas Tostmann sagte, die Einigung helfe, das Ergebnis um bis zu 1,7 Milliarden Euro zu verbessern. So könne MAN mehr in Zukunftstechnik investieren.
Der Abbau der 3.500 Arbeitsplätze in Deutschland soll über Altersteilzeit, das Auslaufen befristeter Arbeitsverträge, den Abbau von Stellen für Leiharbeitnehmer, über freiwillige Abfindungen und Wechsel im VW-Konzern erfolgen. München soll Firmenzentrale, Entwicklungszentrum und Hauptproduktionswerk für Lkw mit Fahrerhausausstattung und Montage bleiben. Teile der Lkw-Fertigung würden nach Krakau, Bus-Tests nach Ankara verlagert. Ende nächsten Jahres sollen in München noch 7.500 unbefristete Stammmitarbeiter beschäftigt sein.
Nürnberg ist Leitwerk für Elektro- und Dieselantriebe
Der Standort Nürnberg entwickele Elektroantriebe und sei Leitwerk für den Bau von Elektro- und Dieselantriebe. Ende 2022 sollen in Nürnberg 3.100 Stammmitarbeiter unbefristet beschäftigt sein. Salzgitter bleibe ein Standort für die Logistik und die Montage von Achsen. Außerdem übernehme Salzgitter Logistikaufgaben aus dem österreichischen Werk Steyr und übergebe im Gegenzug Arbeiten nach Polen und in die Slowakei. Ende 2022 sollen dort 1.900 Stammmitarbeiter beschäftigt sein.
Auf der Kippe steht weiterhin das Lkw-Werk Steyr mit annähernd 2.000 Beschäftigten. Es gebe "konstruktive Gespräche bezüglich einer Übernahme des Standorts als Alternative zu einer Schließung" Ende 2023, teilte MAN mit. Der ehemalige Magna-Chef Siegfried Wolf möchte das Werk übernehmen, ein Drittel der Stellen abbauen und die Löhne kürzen.