Habeck: Ländlicher Raum bleibt auf Autos angewiesen
Der ländliche Raum wird nach Ansicht von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck trotz aller Bemühungen um den Klimaschutz auf den Individualverkehr nicht verzichten können. "Da muss man ehrlich sein: Natürlich wird der ländliche Raum niemals ein S-Bahn-Netz wie Berlin-Mitte haben", sagte der Grünen-Politiker am Freitagabend bei einer Veranstaltung des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) in Kiel. Man könne zwar auch dort einiges verbessern. "Aber am Ende wird der ländliche Raum auf das individuelle Fahrzeug angewiesen sein", räumte Habeck ein. (dpa)
Mercedes-Chef: "Entflechtung von China ist eine Illusion"
Mercedes-Chef Ola Källenius hat einer wirtschaftlichen Abkoppelung von China eine Absage erteilt. Europa, die USA und die Volksrepublik seien so eng miteinander verflochten, dass dies nicht sinnvoll wäre, sagte der Manager der "Bild am Sonntag". So könnten beim Wachstum und Klimaschutz beide Seiten gewinnen. Angesprochen auf die Drohungen Chinas gegen Taiwan sagte Källenius: "Wir sind nicht naiv." Es gebe Differenzen und Spannungen. Die Corona-Zeit habe gezeigt, wie empfindlich die Lieferketten seien. "Wir müssen hier widerstandsfähiger werden und etwa bei den Lithiumbatterien unabhängiger von einzelnen Staaten. Aber: Eine Entflechtung von China ist eine Illusion und auch nicht erstrebenswert." (dpa)
ADAC-Mobilitätsindex: Kein nachhaltiger Wandel nach Corona
Eine Verkehrswende in Deutschland ist nicht in Sicht. Die nun veröffentliche Ausgabe des ADAC-Mobilitätsindex für 2021 sieht zwar zwischenzeitlich positiven Corona-Effekten, rechnet aber auf Sicht mit einer Stagnation bei Themen wie Umwelt, Sicherheit und Bezahlbarkeit. Strukturelle Verbesserungen erkennen die Verfasser der Studie nicht. Während der Corona-Pandemie haben sich einzelne Indexwerte positiv entwickelt. So sank für den Betrachtungszeitraum 2021 durch Mobilitätseinschränkungen die Zahl der Verkehrstoten und die Luftqualität verbesserte sich. Weil gleichzeitig die Energiekosten stiegen und die Verfügbarkeit etwa bei Flügen nachgelassen hat, ist der Indexwert gegenüber dem Vorjahr um zwei Punkte auf 113 Punkte gesunken. Der Trend dürfte sich dem Automobilclub zufolge 2022 fortsetzen – die Experten rechnen mit einem Fall auf 100 Punkte. Damit läge der Index auf dem gleichen Wert wie im Vor-Coronajahr 2019. Der ADAC bewertet das positive Ergebnis des Mobilitätsindex während Corona als Scheinerfolg. Erzwungener Mobilitätsverzicht wie in den beiden Corona-Jahren habe keinen Bestand und sei keine realistische Option, um die Nachhaltigkeit der Mobilität dauerhaft zu verbessern. (SP-X)
Sehbehindertenverband für besser wahrnehmbare E-Auto-Geräusche
Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband dringt angesichts von immer mehr leiseren Elektroautos auf besser erkennbare Fahrzeuggeräusche. Präsident Hans-Werner Lange sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Beim Verbrenner kann man hören, wie stark jemand aufs Gas drückt, ob ein Fahrzeug sanft oder kräftig beschleunigt." Beim System "Avas" mit künstlichen Fahrgeräuschen für E-Autos könne man das nicht so gut heraushören. Es müsse also aussagekräftiger werden. "Dabei wäre es sicherlich hilfreich, wenn die Industrie sich am gewohnten Verbrennergeräusch orientiert." Wichtig sei auch, dass sich das Geräusch nicht bei Erreichen von Tempo 20 abschalten dürfe. Das Warnsystem Avas (Acoustic Vehicle Alerting System) ist seit 2021 Pflicht, es wird laut Branchenverband VDA von den deutschen Autoherstellern stetig weiterentwickelt. (dpa)