Kretschmann: Grüne weiter für höhere Spritpreise
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) will auch im Wahlkampf offensiv für eine Erhöhung der Spritpreise werben. "Man sollte sich nicht aus dem Staub machen beim Klimaschutz, nur weil es mal Gegenwind gibt", sagte der Politiker am Dienstag in Stuttgart. "Wir werden das weiter mutig promoten." Kretschmann verwies darauf, dass Union und SPD über den CO2-Preis für Verkehr und Gebäude eine Erhöhung der Spritpreise beschlossen hätten. Dass nun Vertreter von Union und SPD Grünen-Chefin Annalena Baerbock in dieser Debatte kritisierten, sei unehrlich. Kretschmann erklärte, es sei längst beschlossen, dass die Erträge aus höheren Spritpreise teilweise in die Absenkung des Strompreises flössen. Zudem würden Autofahrer im ländlichen Raum dadurch entlastet, dass die Pendlerpauschale in zwei Stufen erhöht werde. Die Bundesregierung hatte eine Staffelung des CO2-Preises bis zum Jahr 2025 beschlossen, die sich schon jetzt auf die Preise für Benzin, Diesel und Heizöl auswirken. Baerbock war gemäß dem Programmentwurf ihrer Partei für eine Benzinpreis-Erhöhung von insgesamt 16 Cent eingetreten.
Sparkassenverband gegen geschlossene Bezahlysteme bei Ladesäulen
Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) hat mit Blick auf öffentliche E-Ladesäulen vor geschlossenen Bezahl- und Registriersystemen der Betreiber gewarnt. "Nur wenn an den E-Ladesäulen mit Karte bezahlt werden kann, können Verbraucher flexibel jede Ladesäule ansteuern, um ihr Elektroauto aufzuladen", teilte DSGV-Chef Karl-Peter Schackmann-Fallis am Dienstag mit. Flexibilität und Wahlfreiheit würden der Elektromobilität zum Durchbruch verhelfen, "nicht Vertragsbindung und komplizierte Registrierungsverfahren in geschlossenen Bezahlsystemen, wie sie vonStrom- und Automobilwirtschaft zum Zweck der Kundenbindung bevorzugt werden". Das Bundeskabinett hatte bereits Mitte Mai eine überarbeitete Ladesäulenverordnung beschlossen. Betreiber von öffentlich zugängigen Ladepunkten müssen demnach die kontaktlose Zahlung mit mindestens einem gängigen Debit- und Kreditkartensystem anbieten. Der DSGV fürchtet aber, dass der Beschluss im Bundesratsausschuss noch einmal aufgeschnürt werden könnte. (dpa)
VW-Zukauf Navistar schreibt wieder schwarze Zahlen
Der vor der Übernahme durch Volkswagen stehende US-Truckhersteller Navistar ist im abgelaufenen Geschäftsquartal in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Unter dem Strich stand in den drei Monaten bis Ende April ein Überschuss von 163 Millionen US-Dollar (134 Millionen Euro), nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Nettoverlust von 38 Millionen Dollar angefallen war, wie Navistar am Dienstag in Lisle (US-Bundesstaat Illinois) mitteilte. Auch im Vorquartal hatte noch ein hoher Fehlbetrag zu Buche gestanden. Navistar profitierte nun von einer anziehenden Nachfrage und konnte den Umsatz um zwölf Prozent auf knapp 2,2 Milliarden Dollar steigern. Der bereinigte operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) verdoppelte sich sogar fast auf 198 Millionen Dollar. Anfang März hatten die Aktionäre von Navistar der Übernahme durch die VW-Nutzfahrzeugholding Traton zugestimmt. (dpa)
OMV verkauft Tankstellennetz in Slowenien
Der österreichische Energiekonzern OMV trennt sich von seinen Tankstellen in Slowenien. Die 120 Standorte werden für 301 Millionen Euro an die ungarische MOL Group verkauft, gab das Unternehmen in Wien am Dienstag bekannt. Die OMV macht derzeit einen Strategiewechsel durch und will sich statt auf Öl und Gas verstärkt auf chemische Produkte konzentrieren. "Diese Veräußerung reduziert nicht nur den Verschuldungsgrad signifikant, sie bedeutet auch eine weitere strategische Optimierung unseres Portfolios", sagte OMV-Chef Rainer Seele. Die OMV betreibt derzeit rund 2.100 Tankstellen in zehn europäischen Ländern. Ende 2020 hatte die OMV den Verkauf ihrer knapp 300 Tankstellen in Süddeutschland an die britische EG Group bekanntgegeben. (dpa)