Die Gruppierung der Kritischen Aktionäre von DaimlerChrysler will wie in den Vorjahren Vorstand und Aufsichtsrat des Autokonzerns auf der Hauptversammlung nicht entlasten. Die Konzern-Kritiker werfen dem Management vor, über die Beteiligung an dem Luft- und Raumfahrt-Konzern EADS Rüstungsgeschäfte zu betreiben, und kritisieren die Modellpolitik als nicht umweltgerecht. Die Vereinigung forderte am Mittwoch in Stuttgart den sofortigen Rücktritt von Aufsichtsratschef Hilmar Kopper. Ihm werfen sie u.a. die zu späte Information über den geplanten Rücktritt des früheren Konzernchefs Jürgen Schrempp im Juli 2005 vor. Auf der Hauptversammlung am 12. April in Berlin haben die Kritischen Aktionäre für die Wahl zum Aufsichtsrat eine Gegenkandidatin aufgestellt. Die Hamburger Greenpeace-Referentin Marion Struck-Garbe soll gegen den ehemaligen DaimlerChrysler-Manager Manfred Bischoff antreten. Bischoff soll 2007 von Kopper den Aufsichtsratsvorsitz übernehmen. Die Gruppierung hofft, dass ihnen insgesamt 80.000 bis 100.000 Stimmen für die Hauptversammlung übertragen werden. Insgesamt sind eine Mrd. DaimlerChrysler-Aktien ausgegeben. Die Gegenanträge der Kritischen Aktionäre haben in den vergangenen Jahren auf den Aktionärstreffen keine Mehrheit gefunden. Unterdessen hat der Konzern heute angekündigt im Frühjahr 2007 7,5 Prozent der des 30-prozentigen Anteils an EADS abzugeben. Die Transaktion erfolge im Zuge der weiteren Konzentration auf das automobile Kerngeschäft und werde sich auf das Konzernergebnis für das Geschäftsjahr 2007 in einer Größenordnung von einer Mrd. Euro auswirken. Der aktuelle Marktwert der Anteile beträgt zwei Mrd. Euro. (dpa)
Kritische Aktionäre von DaimlerChrysler wollen Entlastung verweigern
Gruppierung stellt Greenpeace-Vertreterin als Kandidatin für den Aufsichtsrat auf / Konzern kündigt Verkauf von EADS-Anteilen an