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Krieg in Osteuropa: Weitere Arbeitsausfälle bei VW

01.03.2022 13:38 Uhr | Lesezeit: 5 min
Skoda Stammwerk Mlada Boleslav; Autoindustrie; Produktion; Fabrik; Fertigung; Autohersteller
Unterstützung in der Not: Die VW-Tochter Skoda beschäftigt nach eigenen Angaben mehr als 600 ukrainische Mitarbeiter in Tschechien.
© Foto: Škoda

Nach den Werken in Sachsen bekommen auch die anderen Standorte die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine zu spüren. Am Stammsitz Wolfsburg soll die Produktion "gestuft auf verschiedenen Linien" verringert werden. Die Tochter Skoda kämpft ebenfalls mit einem "kritischen Mangel" an Teilelieferungen.

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Die Zulieferprobleme bei Volkswagen wegen des Krieges in der Ukraine weiten sich aus. Nach den Werken in Sachsen in dieser Woche kommen nun auch auf andere Standorte entsprechende Einschränkungen zu, wie es am Dienstag in einem Brief von Einkaufsvorstand Murat Aksel, Personalvorstand Gunnar Kilian und Betriebsratschefin Daniela Cavallo an die Belegschaft hieß. Demnach wird voraussichtlich ab der kommenden Woche die Fertigung am Stammsitz Wolfsburg "gestuft auf verschiedenen Linien" verringert. "In der Kalenderwoche 11 werden wir in Wolfsburg, Stand heute, nicht fertigen können."

In Hannover könne es von der zehnten Kalenderwoche an einen Stillstand der Autoproduktion geben. "Im Werk Emden befinden wir uns noch in Ausplanung." Auch die konzerninternen Zulieferwerke seien betroffen. Die Lage müsse für jeden Standort differenziert betrachtet werden. Im Fall der sächsischen Werke waren ausbleibende Lieferungen für Kabel zum Problem geworden. "Unsere Taskforce arbeitet weiterhin bereichs- und markenübergreifend an Lösungen", erklärte die VW-Führung.

"Der Krieg in der Ukraine bestürzt uns alle", schrieben Aksel, Kilian und Cavallo. "Nach dem russischen Angriff hofft Volkswagen auf eine schnelle Einstellung der Kampfhandlungen und eine Rückkehr zur Diplomatie." Der konzerninterne Krisenstab beobachte die Entwicklung weiter.

Skoda reduziert Produktion des Enyaq iV

Auch bei der tschechischen VW-Tochter Skoda zeigen sich die Auswirkungen der russischen Invasion in der Ukraine. Man kämpfe mit einem "kritischen Mangel" an Teilelieferungen von mehreren Zulieferern in der Ukraine, teilte der Autobauer in Mlada Boleslav mit. Davon seien mehrere Modelle betroffen. Man sei gezwungen gewesen, mit Beginn dieser Woche die Herstellung des Elektroautos Skoda Enyaq iV einzuschränken. Skoda arbeite intensiv daran, nach alternativen Lieferquellen zu suchen. 

Nach eigenen Angaben beschäftigt Skoda in Tschechien mehr als 600 ukrainische Mitarbeiter. Der Konzern will sie und ihre Familien in dieser Notsituation unterstützen. Konkrete Hilfe werde bei der Beantragung von Visa sowie bei Unterbringung, Gesundheitsversorgung und Integration angeboten. Zudem spende Skoda umgerechnet knapp eine halbe Million Euro an tschechische Hilfsorganisationen und Kommunen für die Flüchtlingshilfe.

In Solomonowo in der westlichen Ukraine stellt der unabhängige Skoda-Partner Eurocar die Modelle Superb, Kodiaq, Karoq und Fabia Combi für den ukrainischen Markt her. Dort ist die Fertigung derzeit eingestellt. "Ein Rückgang des Verkaufs in der Ukraine und in Russland ist im Hinblick auf die aktuelle Entwicklung zu erwarten", hieß es aus der tschechischen Zentrale. Russland sei im vorigen Jahr mit 90.400 ausgelieferten Fahrzeugen der Marke Skoda das zweitwichtigste Absatzland weltweit gewesen.

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