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Kreise: Katar will Frau in VW-Aufsichtsrat entsenden

11.05.2016 11:43 Uhr
Katar will offenbar die ehemalige Politikerin sowie Wirtschafts- und IT-Expertin Hessa Al-Jaber in den Aufsichtsrat von Volkswagen entsenden.

Aktuell gibt es bei Volkswagen erst drei Kontrolleurinnen. Das Emirat will nun offenbar die ehemalige Politikerin und Wirtschaftsexpertin Hessa Al-Jaber entsenden.

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Wie erwartet will der Großaktionär Katar mit der Ingenieurin Hessa Al-Jaber erstmals eine Frau in den Aufsichtsrat von Volkswagen entsenden. Mit ihrer Wahl würden zusammen mit der Vorstandsvorsitzenden der schwedischen SEB AB, Annika Falkengren, und der Unternehmerin Louise Kiesling drei der zehn Anteilseigner-Sitze im 20-köpfigen Kontrollgremium von Frauen eingenommen, teilte Volkswagen am Mittwoch in Wolfsburg mit.

"Damit würde die seit Jahresbeginn in Deutschland geltende Frauenquote von 30 Prozent erfüllt werden", hieß es weiter. Im Aufsichtsrat sitzt mit der Gewerkschaftlerin Babette Fröhlich derzeit noch eine weitere Frau auf der Seite der Arbeitnehmervertreter.

Al-Jaber soll den Vizevorsitzenden der Katar-Holding, Hussain Ali Al-Abdulla, ersetzen. Dieser sitzt seit dem Frühjahr 2010 in dem Gremium. Erst seit einem Jahr ist sein Kollege Akbar Al-Baker dabei. Katar hat zwei Sitze in dem insgesamt 20-köpfigen Aufsichtsrat von Europas größtem Autobauer.

Die Abstimmung über die personelle Neubesetzung im Aufsichtsrat soll am 22. Juni bei der Hauptversammlung von Volkswagen in Hannover erfolgen. Dann soll auch der bislang nur per Gericht bestellte Wechsel des ehemaligen VW-Finanzvorstandes Hans Dieter Pötsch in den Aufsichtsrat von den Aktionären bestätigt werden.

Ingenieurin, Ex-Politikerin und zweifache Mutter

Im arabischen Raum ist Hessa Al-Jaber schon lange keine Unbekannte mehr. Dies könnte bald auch für Deutschland gelten: Die 1959 im Emirat Katar geborene Frau soll künftig einen der zwei Plätze des Großaktionärs im Volkswagen-Aufsichtsrat einnehmen.

Die zweifache Mutter war laut übereinstimmenden Internet-Quellen die erste Ministerin für Informations- und Kommunikationstechnologien in Katar und gilt als ausgesprochene Expertin in ihrem Fachgebiet. In ihrer Amtszeit als Ministerin hat Al-Jaber die Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes überwacht. Bei den Vereinten Nationen ist sie zudem Mitglied in einer Kommission für digitale Entwicklung.

Die Aufgaben eines Aufsichtsrates sind Al-Jaber nicht fremd: Unter anderem ist sie Kontrolleurin im Gouverneursrat der American School von Doha und bei Katars Finanzmarktbehörden. Al-Jaber hat einen Bachelor of Science in Ingenieurwissenschaften von der Universität Kuwait sowie einen Master-Abschluss und einen Doktortitel in Informatik von der George Washington University in Washington, DC. 2012 landete sie in einem Ranking von "arabianbusiness.com" der mächtigsten arabischen Frauen auf dem 30. Platz. (dpa)

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