Von Dietmar Stanka
Wachstum trotz Dieselhysterie – so lässt sich das Autojahr 2017 aus Sicht von Kia in Deutschland zusammenfassen. Im vergangenen Jahr verkaufte die Marke 64.068 Fahrzeuge, wie Landeschef Steffen Cost am Montag in Frankfurt sagte. Das entspreche einem Plus von 5,86 Prozent im Vergleich zu 2016.
Im Zuge der Diskussion um die Zukunft des Dieselmotors brach der Absatz von Diesel-Neuwagen der Marke um 33,6 Prozent ein. "Die unsachliche Dieseldebatte macht viel kaputt", betonte Cost. Einen erheblichen Zuwachs von 196,5 Prozent erfuhr Kia dagegen mit Fahrzeugen, die über einen alternativen Antriebsstrang verfügen. Bei einem gesamten Marktanteil des koreanischen Unternehmens von 1,9 Prozent in Deutschland waren 2017 Autos mit alternativen Antrieben mit 7,6 Prozent überdimensional vertreten.
Für Kia bedeutet dies Platz zwei (hinter Toyota) bei den reinen Hybrid-Fahrzeugen und Platz vier bei allen alternativen Antrieben, ausgenommen LPG und CNG. Mit dem rein elektrischen Soul EV, dem Niro Hybrid sowie den Plug-In-Hybriden der Optima-Baureihe bietet Kia eine breite Auswahl in diesen Fahrzeugklassen an. Im Laufe des Jahres soll zudem ein rein elektrisch angetriebener Niro die Produktpalette erweitern.
Überdurchschnittlich viele Privatkäufer
Cost stellte zudem den überdurchschnittlichen Anteil an Privatkunden bei Kia in den Vordergrund seiner Ausführungen. Er begründete den hohen Prozentsatz von 42,5 Prozent (Gesamtmarkt 35,6 Prozent) mit den drei Eckpfeilern Design (30 Red-Dot-Awards), Qualität (7-Jahres-Garantie bis 150.000 Kilometer) und Innovation.
Den letzten Punkt behandelte auch David Labrosse, Leiter Produktplanung für Kia in Europa. Mit dem ACE-Programm – A für Autonom, C für Connected und E für Eco/Elektrik – will der Hersteller in den nächsten Jahren weitere Marktanteile dazugewinnen. Die einzelnen Bausteine sind in ein Gesamtentwicklungskonzept des Hyundai-Konzerns eingebettet, zu dem Kia gehört. Über zehn Milliarden Euro sollen bis 2025 weltweit investiert werden – auch in die deutschen Standorte in Frankfurt, Offenbach und Rüsselsheim.
Zum Schluss unterstrich Cost noch einmal sein Bekenntnis zum Selbstzünder. "Wir glauben nicht, dass die Klimaziele ohne den Diesel erreicht werden können", sagte der Geschäftsführer. Seiner Meinung nach ist es Zeit, zu einer sachlichen Diskussion zurückzukehren und mit technischen Innovation den Ausstoß von Stickoxiden weiter einzudämmen.
Peter Obermeier