Bei Volkswagen droht ein Konflikt zwischen Vorstand und Betriebsrat. Die VW-Spitze verlangt als Gegenleistung für eine vom Betriebsrat geforderte neue Jobgarantie über das Jahr 2011 hinaus, neben den Fabriken auch in Verwaltung, Vertrieb und Entwicklung die Produktivität deutlich zu steigern. VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh begrüßte dies zwar grundsätzlich. Er attackierte aber zugleich das derzeitige Vorgehen des Vorstands und warf der VW-Führung wegen Sparvorgaben eine "Rasenmäher-Methode" vor. Es dürfe nicht zu einem Stellenabbau kommen. "Es gibt eine pauschale Vorgabe, dass drei Prozent Personal pro Abteilung einzusparen ist. Das hat nichts mit Augenmaß zu tun", sagte Osterloh am Sonntag in Wolfsburg. Der Gesamtbetriebsrat habe nichts dagegen, wenn durch eine Steigerung der Produktivität in den so genannten indirekten Bereichen – dazu zählen etwa Verwaltung, Entwicklung und Vertrieb – Beschäftigte für wichtige Zukunftsprojekte frei würden. "Aber wir sehen, dass einige die drei Prozent Vorgabe des Vorstands zur Personalreduzierung missbrauchen wollen." VW-Personalvorstand Horst Neumann hatte zuvor in einem Interview gesagt, Volkswagen wolle ab Anfang nächsten Jahres mit Betriebsrat und IG Metall über eine Beschäftigungssicherung über das Jahr 2011 hinaus verhandeln. "Wir haben keine Zeit zu verlieren. Angesichts der Branchenkrise stehen wir vor großen Herausforderungen, haben andererseits aber auch große Chancen." Bei VW gilt bislang eine Beschäftigungssicherung bis 2011. Betriebsratschef Osterloh hatte zuvor bereits eine Verlängerung dieser Jobgarantie für die rund 90.000 Mitarbeiter in den westdeutschen Werken gefordert (wir berichteten). Neumann sagte, auch der Vorstand habe das Ziel, die Beschäftigung zu sichern, auch über 2011 hinaus. Als Gegenleistung habe VW das Ziel, neben den Fabriken auch Entwicklung, Vertrieb und Verwaltung effizienter aufzustellen.
Jobgarantie: VW-Vorstand und Betriebsrat auf Konfrontationskurs
Das Management verlangt als Gegenleistung für eine von den Arbeitnehmern geforderte neue Jobgarantie über das Jahr 2011 hinaus, neben den Fabriken auch in Verwaltung, Vertrieb und Entwicklung die Produktivität deutlich zu steigern.